Welt-Frühgeborenen-Tag Bayreuth: Umzug mit lila Lampions

Barbara Struller

Gemeinsam mit Eltern und Kindern, die einmal Frühchen waren, zog das Team des Perinatalzentrums des Klinikum Bayreuth durch die Stadt – mit leuchtenden Lampions in lila, der Farbe, die für den Frühgeborenentag steht.

 
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Gemeinsam mit Eltern und Kindern, die einmal Frühchen waren, zog das Team des Perinatalzentrums des Klinikum Bayreuth durch die Stadt – mit leuchtenden Lampions in lila, der Farbe, die für den Frühgeborenentag steht.

Zu früh oder krank geboren – davon betroffen sind viel mehr Kinder und deren Familien als man denkt: Eines von zehn Kindern kommt in Deutschland zu früh zur Welt, viele von ihnen brauchen medizinische Unterstützung für den Start ins Leben. Am Klinikum Bayreuth gibt es ein engagiertes Team, das diese Kinder und vor allem auch deren Eltern begleitet, unterstützt und medizinisch umfassend betreut. In vielen Fällen kommen Frühgeburten nicht überraschend, sondern zeichnen sich bereits im Laufe der Schwangerschaft ab. Die Betreuung von Mutter und Kind beginnt daher bereits vor der Geburt. Bis sie gemeinsam die Klinik verlassen können, ist es oft ein langer Weg.

Nicht viel größer als eine Hand

Eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Als zu früh geboren gilt ein Kind, das vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird. Die Allerkleinsten aber, das sind Babys, die bereits ab der 23. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Diesen fehlen bis zu 17 Wochen in der Entwicklung. Sie sind oft nicht viel größer als eine Hand und wiegen in manchen Fällen nicht einmal 500 Gramm. Die Entwicklung der Neonatologie – medizinisch, technisch, pflegerisch, macht das Überleben der Allerkleinsten möglich; unabdingbar ist jedoch, die Versorgung der Kinder mit Liebe und Fürsorge durch die Eltern und die Empathie der Profis in diesem Bereich.

Betreuung durch Spezialisten

Neben Kreißsaal, Wochen- und Säuglingsstation gibt es am Klinikum Bayreuth daher zusätzlich eine Kinderintensivstation und eine Station für Frühgeborene, die die Betreuung selbst von extrem früh oder krank geborenen Kindern gewährleistet. „In unserer Klinik steht Tag und Nacht ein speziell ausgebildeter Neonatologe und Intensivmediziner zur Verfügung, der auf die Behandlung Neu- und Frühgeborener spezialisiert ist“, sagt Prof. Thomas Rupprecht, Direktor der Kinderklinik und Leiter des Perinatalzentrums. Darüber hinaus unterstützt mit Prof. Dr. Dietrich von Schweinitz ein Kinderchirurg das Team, der enorm viel Erfahrung in der Behandlung von früh- und risikogeborenen Kindern mitbringt. Dazu kommt ein Team aus speziell geschulten Pflegekräften und Physiotherapeuten, die die Entwicklung der Kinder von Beginn an unterstützen und fördern.

Nähe zu den Eltern

Auf der Frühgeborenen- und der Kinderintensivstation legt das multiprofessionelle Team größten Wert darauf, bei einer guten Eltern-Kind-Bindung zu unterstützen. Das beginnt mit dem sogenannten Bonding, engem Haut-zu-Haut-Kontakt: „Die Kinder profitieren von der Wärme und Geborgenheit, spüren den Herzschlag, riechen, spüren und hören die vertrauten Eltern. Das ist unglaublich wichtig, für beide Seiten“, sagt Teresa Weiner, pflegewissenschaftliche Mitarbeiterin.

Hilfe auch für zu Hause

Aber die Betreuung endet nicht an der Kliniktüre. Um Eltern und Kind einen sanften Übergang nach Hause zu ermöglichen, unterstützt das Team des Bunten Kreises durch die Sozialmedizinische oder die Harl.e.kin-Nachsorge ganz nach Bedarf. Zum Team gehören erfahrene Kinderkrankenpfleger, Sozialpädagogen, Psychologen und Ärzte, die bereits aus der Klinikzeit vertraut sind. So begleiten sie die Familien von der Ankunft in der Klinik und dann je nach Situation über Wochen oder auch Monate.

Zu einem Perinatalzentrum Level 1 gehört auch die Frühgeborenen-Nachsorge, die je nach Geburtssituation innerhalb der ersten zwei Lebensjahre für die betroffenen Kinder zur Verfügung steht. bst

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