Weismain Polizisten sollen junge Frau K.O. geschlagen haben

Markus Roider
 Quelle: Unbekannt

WEISMAIN, LKR. LICHTENFELS. Eskalation im oberfränkischen Weismain. Weil sie am Sonntagvormittag eine lautstarke Party nicht beenden wollten, leisteten junge Leute Widerstand gegen Polizisten. Im Rahmen der weiteren Maßnahmen soll eine junge Frau durch einen polizeilichen Faustschlag zu Boden gegangen sein. Ein Video soll den Vorfall beweisen. 

 
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Gegen 10 Uhr ging per Notruf die Mitteilung über eine Ruhestörung in einem Mehrfamilienhaus in der St.-Martin-Siedlung ein. Daraufhin kam eine Polizeistreife aus Lichtenfels vor Ort und wollte die Anwesenden dazu veranlassen, die Party zu beenden. Eine 21-jährige Frau kam laut Polizeibericht einem Platzverweis nicht nach, beleidigte die Beamten und leistete, wie auch ein Bekannter von ihr, erheblich Widerstand gegen die weiteren Maßnahmen. "Die Beamten mussten beide Personen letztendlich mit körperlicher Gewalt festnehmen und fesseln", sagt Polizeisprecher Christian Raithel.

Ausgangspunkt sei ein Streit zwischen der jungen Frau und deren Freund gewesen. Weil die 21-Jährig alkoholisiert war, soll sie laut Angaben ihrer Mutter lautstark geschrien haben. Auch ein Nachbar sei angepöbelt worden, der dann den Notruf wählte. Im Treppenhaus seien die Beamten auf die junge  Frau getroffen. Wie die Mutter berichtet, habe der Freund erzählt, dass die 21-Jährige die Treppen hinunter gestoßen wurde. Angeblich von den Polizisten.

Video soll Polizeigewalt beweisen

Im Internet tauchte am Nachmittag ein Video auf, das beweisen soll, wie brutal die Beamten vorgegangen sind. Zu sehen ist jedoch nur ein Teilausschnitt der gesamten Polizeimaßnahme. Tatsächlich ist ein plötzlicher Schlag eines Beamten zu sehen und wie die Frau daraufhin zu Boden geht. Die Mutter der 21-Jährigen sagt, dass ihre Tochter bewusstlos gewesen sei nach dem Schlag. Laut dem Video war sie dann aber relativ schnell wieder bei sich.

Erst mit Unterstützung von zwei weiteren Streifenbesatzungen konnten demnach zudem ein 29 und 23 Jahre alter Mann sowie eine weitere Frau festgenommen werden. Nach bisherigen Erkenntnissen trugen die 21-Jährige sowie zwei Polizeibeamte bei dem Einsatz Verletzungen davon. Da die 21-Jährige im Streifenwagen eine Autoscheibe mit ihren Füßen beschädigte, wird nun, neben Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung, auch wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Die Rekonstruktion, insbesondere zu dem genauen Ablauf des Vorfalls und den beteiligten Personen dauert an, sagte Polizeisprecher Raithel. Man müsse erst prüfen, was da genau passiert ist. Eines steht aber jetzt schon fest: Auch das Verhalten der Polizisten wird überprüft. Der Vorfall wurde bereits dem Landeskriminalamt gemeldet. Die so genannte interne Ermittlungsgruppe, wenn es um den Vorwurf von Polizeigewalt geht.