Wegen Inflation In Bayreuth werden Musikschule und VHS teurer

Die Gebühren für den Unterricht in der Städtischen Musikschule – hier ein Konzert 2022 im Zentrum – steigen ebenso wie die für Kurse an der Volkshochschule. Foto: /Andreas Harbach

Die Stadt Bayreuth holt wegen Corona ausgesetzte Gebührenerhöhungen nach. Sie will damit höhere Kosten ausgleichen. Etwa, weil Lehrer und Kursleiter mehr Geld kriegen.

 
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Was wegen Corona verschoben wurde, wird jetzt wegen Inflation nachgeholt. Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats hat am Mittwoch einstimmig höhere Gebühren für Städtische Musikschule und Volkshochschule (VHS) beschlossen.

„Bei den Gehaltssteigerungen, die im Raum stehen, ist das nicht zu vermeiden“, sagte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) zur Erhöhung der Beiträge für die Städtische Musikschule. Die Details erläuterte Kulturreferent und berufsmäßiger Stadtrat Benedikt Stegmayer. Zum neuen Schuljahr sollen die Gebühren um rund sieben Prozent steigen, um die allgemeine Inflation auszugleichen. „Dabei wird die 2021 ausgesetzte Gebührenerhöhung wegen Corona nachgeholt“, sagte Stegmayer. 2022 habe es lediglich eine geringe Erhöhung um etwa drei Prozent gegeben.

Auch Musiklehrer kriegen mehr

Die Erhöhung sei notwendig, um den Deckungsbetrag der Stadt nicht weiter ansteigen zu lassen. Dabei handelt es sich um das Geld, das die Stadt trotz der Gebühren zuschießen muss, um die Schule zu finanzieren. Zudem wies auch der Kulturreferent auf die jüngsten Tarifabschlüsse hin, wodurch auch Musiklehrer von der Stadt mehr Gehalt bekommen müssen.

Zusätzlich zur allgemeinen Steigerung wird eine Gebühr für die bisher kostenlosen Kinderchöre neu eingeführt. Für 30 Minuten-Einheiten sind es pro Jahr 120 Euro, für 45 Minuten 168 Euro. Kinder aus der Stadt Bayreuth zahlen nur 90 beziehungsweise 126 Euro. Die Begründung der Einführung: Seit Beginn der Aufbauphase 2018 seien die Kinderchöre inzwischen voll ausgelastet und würden sich großer Beliebtheit erfreuen. Dadurch nehme die Organisation mehr Zeit in Anspruch. Dies werde durch die Gebühren mitfinanziert, zudem werde der Kinderchorarbeit dadurch mehr Rechnung getragen. In den Stadtratsunterlagen wird zudem darauf verwiesen, dass auch andere Kinderchöre im Stadtgebiet einen Beitrag verlangen.

VHS-Preise nach Teilnehmern gestaffelt

Nächster Tagesordnungspunkt des Ausschusses, ähnliches Thema: Auch bei der VHS steigen die Gebühren. Auch hier wurde die Erhöhung – normalerweise alle zwei Jahre fünf Prozent – 2021 ausgesetzt. Die Preise steigen um 10,6 (ab sechs Teilnehmern), 9,4 (ab acht Teilnehmern) oder 4,55 Prozent (ab zehn Teilnehmern). Im Umkehrschluss sollen die freiberuflichen Kursleiter 7,23 Prozent mehr verdienen. Sie bekommen dann 23 Euro pro Unterrichtseinheit à 45 Minuten.

Die Erhöhungen greifen zum Herbstsemester ab 1. September. Bei mehr als zehn Teilnehmern kostet eine Unterrichtseinheit dann 2,30 Euro statt 2,20 Euro. Bei acht und neun Teilnehmern wird es um 25 Cent (dann 2,90 Euro) teurer. Bei sechs und sieben Teilnehmern kostet eine 45-Minuten-Einheit künftig 3,65 Euro (bisher 3,30 Euro) und bei bei Kleingruppen mit fünf Teilnehmern 4,60 Euro (vorher 4,40 Euro). In den Unterlagen zur Ausschusssitzung steht, die Erhöhung solle bewusst nicht übermäßig sein, um die gerade begonnene Erholung der Teilnehmerzahlen nach Corona nicht zu bremsen. „Unsere Gebühren befinden sich immer noch im Mittelfeld der VHS-Gebühren in der Region“, betonte Kulturreferent Stegmayer.

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