Die IHM hätte vom 11. bis 15. März stattfinden sollen. Ursprünglich wollte die Gesellschaft für Handwerksmessen die Traditionsveranstaltung nicht streichen, auch wenn sie mit weniger Besuchern rechneten und bereits erste Aussteller abgesagt hatten. Anstelle einer Absage waren verstärkte Hygienemaßnahmen geplant. Staatsregierung und Behörden haben jedoch Bedenken. In dem Krisenstab arbeiten unter anderem Gesundheits- und Innenministerium, Polizei und Katastrophenschutz mit.

„Angesichts der Verbreitung des Coronavirus ist die Absage der Internationalen Handwerksmesse als Großveranstaltung mit 1000 Ausstellern und über 100.000 erwarteten Besuchern sowie einer entsprechend hohen Anzahl an persönlichen Kontakten unumgänglich“, sagte Dieter Dohr, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Handwerksmessen. „Das Messeziel eines vielfälltigen persönlichen Austausches zur Pflege und zum Aufbau von Geschätsbeziehungen ist unter den gegebenen Umständen nicht mehr risikofrei umsetzbar.“ Stattfinden soll aber die Vollversammlung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).

Abgesehen von der wirtschaftlichen Bedeutung ist die IHM Pflichttermin für viele Politiker. So trifft sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Rande der Messe jährlich mit den Chefs der vier großen Wirtschaftsverbände von Handwerk, Industrie, Arbeitgebern sowie Industrie- und Handelskammer. Ob und wie das Spitzengespräch in diesem Jahr stattfindet, war nicht unmittelbar klar. Zur Eröffnung der Messe wollte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) anreisen, auch Grünen-Chef Robert Habeck wurde erwartet.

Für Münchner Hotellerie und Gastronomie bedeutet die Absage entgangene Einnahmen in Millionenhöhe. Messegäste, die über Nacht bleiben, bringen drei- bis vierstellige Umsätze. In den vergangenen Wochen wurden bereits in mehreren Ländern international bekannte Messen abgesagt, darunter die Tourismusmesse ITB in Berlin, der Genfer Automobilsalon und der World Mobile Congress für Handys und andere mobile Geräte in Barcelona.