Weg vom letzten Platz CSU will Leihfahrräder und Reparatursäulen

Die Kosten von neuen Reparatursäulen oder Leihfahrradstationen in Kulmbach könnten durch Werbung kompensiert werden, meint die CSU. Foto: /Archiv

In einem Antrag an OB Ingo Lehmann will die Partei das Radverkehrskonzept in Kulmbach noch ergänzen. Sprecher argumentieren, dass ihre Vorschläge die Stadt kaum Geld kosten würden.

 
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Unkompliziert auf dem Fahrrad die Stadt erkunden. In Kulmbach im Moment nicht ganz so einfach, meint unter anderem die CSU-Stadtratsfraktion. Deswegen wendet sie sich nun mit einem Antrag an die Stadt und Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD). „Seit dem Ranking, in dem die Stadt Kulmbach den letzten Platz im Radverkehrskonzept vergleichbarer Städte bekam, ist allen, denen eine positive Entwicklung der Stadt Kulmbach am Herzen liegt, klar, dass wir noch einiges an unserem Radverkehrskonzept verbessern müssen“, heißt es in dem Schreiben.

Bereits im April 2021 habe die Junge Union Kulmbach Ideen geliefert, wie man in kleinen Schritten einer fahrradfreundlicheren Stadt näherkommen könnte. Beispielsweise habe man mehr Abstell- und Anschlussmöglichkeiten für Fahrräder im Bereich am Marktplatz und dem Fritz-Einkaufszentrum vorgeschlagen.

Reparaturstationen gefordert

Ein weiterer Vorschlag der Jungen Union: Das Einrichten sogenannter Fahrrad-Service-Stationen, um den Radfahrern die Möglichkeit zu geben, ihre Reifen aufzupumpen oder die Räder zu reparieren. Mögliche Standorte seien beispielsweise an der Fahrradgarage der Dr.-Stammberger-Halle, am Wohnmobilstellplatz am Schwedensteg und am Mainzusammenfluss. „Eine Finanzierung wäre durch Werbeflächen für ortsansässige Firmen möglich.“Der CSU-Stadtratsfraktionsvorsitzende Michael Pfitzner bittet deswegen in dem Antrag darum, den Punkt Fahrradreparatursäulen auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung zu setzen.

Installation eines Leihfahrradsystems

CSU und Junge Union unterstützen auch die Idee eines sogenannten Leihfahrradsystem für unsere Stadt. „Unserer Ansicht nach würden Leihfahrräder eine gute Möglichkeit darstellen, um den Fahrradverkehr in der Stadt noch weiter zu fördern.“

Der Kauf von Fahrrädern und E-Bikes werde immer teurer und sei bisweilen mit langen Wartezeiten verbunden. Leihfahrräder wären eine erschwingliche Alternative, gerade für junge Bürger“, meint die CSU. So könnten beispielsweise die Studenten, die hoffentlich und planmäßig in Zukunft in großer Zahl in der Innenstadt unterwegs sein werden, von diesem System profitieren, wünschen sich die Christsozialen. Auch Touristen würden durch die Realisierung eines attraktiven Mobilitätsangebotes profitieren, da sie so die Stadt leichter erkunden könnten, heißt es in dem Antrag der CSU-Stadtratsfraktion.

Finanzierung sei kein großes Problem

Die JU fordert deswegen feste Leihfahrradstationen an verschieden Standorten wie beispielsweise der Stadthalle, dem Bahnhof oder dem Unigelände. „Solche Stationen, an welchen ausschließlich das Ausliehen und Abstellen der Fahrräder möglich ist, könnten gewinnbringend zu einem geregelten Gebrauch dieses Systems führen und dieses auf lange Sicht in der Stadt etablieren.“

Die Vorteile für die Stadt seien vielfältig, argumentiert die CSU. Ihre Vorschläge würden zu weniger Verkehrsbelastung, weniger Lärm und Schadstoffe in der Luft, einem attraktiveren Bahnhofs- und Haltestellenumfeld sowie zu einem besseren Image des Radverkehrs führen. Gleichzeitig würden ungenutzte Räder nicht weiter das Stadtbild beeinträchtigen.

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht sei das Projekt für die Stadt ein Gewinn, meinen die Christsozialen. Eine Finanzierung sei teilweise allein durch den Umsatz der Fahrradleihe oder durch Werbung auf den Rädern möglich. „Hierbei bietet sich auch eine gute Gelegenheit für lokale Unternehmen, gezielt Werbung an ein großes Publikum in direkter Umgebung zu platzieren.“ Einige Anbieter, die das notwendige Know-how sowie Software und Hardware hätten, seien bereits eigenständig auf ihre Partei zugekommen, heißt es in dem Antrag. Demnach solle die Stadt auch das Thema „Leihfahrradsysteme“ als Tagesordnungspunkt in die nächste Stadtratssitzung mit aufnehmen.

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