Wechsel an der Spitze Holger Grießhammer führt Kreis-SPD

Sie freuten sich über die Wahl Holger Grießhammers zum neuen Vorsitzenden der SPD Fichtelgebirge (von links): Kassierer Peter Schricker, die stellvertretende Vorsitzende Uschi Schricker, Jörg Nürnberger, Uli Grötsch, Holger Grießhammer, der stellvertretende Vorsitzende Michael Rehwagen, der stellvertretende Vorsitzende Hans-Jürgen Wohlrab, die stellvertretende Vorsitzende Melanie Graf, Schriftführer Torsten Gebhardt und die Landtagsabgeordnete Inge Aures. Foto: /pr.

Der bisherige Amtsinhaber Jörg Nürnberger will sich in Zukunft auf Oberfranken und den Unterbezirk konzentrieren. Der neue erste Mann im Landkreis ist kein Verfechter von Klientelpolitik.

 
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Weißenstadt - Der Tröstauer SPD-Bezirksvorsitzende und Bundestagskandidat Jörg Nürnberger hat bei der Kreiskonferenz der SPD Fichtelgebirge nach fünf Jahren den Kreisvorsitz an Holger Grießhammer übergeben. Die Delegierten der Konferenz wählten den 39-jährigen Weißenstädter Bezirksrat einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden. Ihm stehen als Stellvertreter die zweite Bürgermeisterin von Thiersheim, Uschi Schricker, der zweite Bürgermeister von Hohenberg, Hans-Jürgen Wohlrab, der Fraktionsvorsitzende im Schönwalder Stadtrat, Michael Rehwagen, und Melanie Graf aus Selb zur Seite. Kassierer bleibt Peter Schricker, und die Schriftführung übernimmt der Röslauer Bürgermeister Torsten Gebhardt.

Sinnvolle Wahl

Jörg Nürnberger ging auf die vergangenen zwei Jahre als Kreisvorsitzender ein. Der Schwerpunkt habe auf der Vorbereitung der Kommunalwahl gelegen. Aus Sicht der SPD Fichtelgebirge sei es erfreulich, dass sie auch im verkleinerten Wunsiedler Kreistag weiterhin bayernweit die stärkste SPD-Fraktion in einem Kreistag sei. Er dankte Holger Grießhammer für seinen aufopferungsvollen Einsatz als Landratskandidat, auch wenn am Ende die Wahl leider nicht gewonnen werden konnte. Grießhammer habe ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Es sei daher nur sinnvoll, wenn er jetzt neben dem Fraktionsvorsitz im Kreistag auch den Vorsitz des Kreisverbandes wieder übernehme. Er, Nürnberger, habe schon bei seiner Wahl zum Bezirksvorsitzenden angekündigt, als Kreisvorsitzender nicht mehr anzutreten. Er wolle sich nun verstärkt auf die Aufgaben im Unterbezirk Hochfranken und in Oberfranken konzentrieren.

Gastredner war der bayerische Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, Uli Grötsch aus Weiden, der das Ziel der SPD bei der Bundestagswahl eindeutig definierte: „Wir wollen mit Olaf Scholz den neuen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland stellen.“

Touristisches Highlight

Grötsch führte drei Punkte an, die ihn zuversichtlich stimmten, warum die SPD dieses Ziel auch erreichen kann: Man habe das fortschrittlichste Programm, man sei als Partei so geschlossen wie nie, und man habe eben mit Olaf Scholz den Kanzlerkandidaten, dem die meisten Menschen in Deutschland vertrauten.

Landtagsabgeordnete Inge Aures aus Kulmbach bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisverband. Sie freute sich nach dem Lockdown, die Genossen endlich wieder einmal live zu sehen.

Bürgermeister Frank Dreyer aus Weißenstadt stellte den neuen Saal der Stadtbadgaststätte vor. Die Stadt habe hier viel investiert und ein weiteres Highlight im touristischen Bereich geschaffen. Im kommenden Jahr werde das Stadtbad renoviert und könne dann auch wieder genutzt werden.

Holger Grießhammer ging auf die kommenden Jahre ein. Er werde als Kreisvorsitzender mit vollem Einsatz weiter an dem Programm arbeiten, das zur Kommunalwahl erarbeitet wurde. Als Beispiele nannte er die medizinische Versorgung im Landkreis, die Bildungspolitik und die Imagekampagne für das Fichtelgebirge. Nun gelte es, ein gutes Ergebnis für die Bundestagswahl zu erzielen. „Mit Jörg Nürnberger haben wir einen hervorragenden Kandidaten, der ein verlässlicher Vertreter der hochfränkischen Region in Berlin ist.“ Der Kandidat wisse, wo vor Ort der Schuh drückt, und habe einen Blick für das angrenzende Europa.

Keine Klientelpolitik

Wie Grießhammer sagte, kann sich die Bilanz der SPD aus den letzten vier Jahren sehen lassen. Er frage sich manchmal, ob es die SPD noch brauche, und er komme klar zu dem Ergebnis: Ja! Die Schere zwischen Arm und Reich werde immer größer. Nur mit der SPD könne dieser Trend gestoppt werden. Deshalb begrüße er die Einführung einer Millionärssteuer. Natürlich müsse man sich dem Wandel der Zeit stellen. Den Arbeiter wie vor 40 Jahren gebe es nicht mehr. Die Gesellschaft habe sich verändert. Nach Ansicht von Grießhammer müsse man wieder ein breites Spektrum der Gesellschaft ansprechen. „Reine Klientelpolitik wird nicht mehr zu dem Erfolg führen“, so Grießhammer.

Bei den Wahlen bestimmten die Mitglieder als Beisitzer: Maria Röder, Claudia Gebhardt, Christine Lauterbach, Roswitha Ludwig, Brigitte Menzel, Sonja Schuster, Ayse Tansev, Frank Dreyer, Roland Graf, Klaus Haussel, Christian Kade, Robert Lang, Florian Leupold, Jörg Nürnberger, Jens Purucker, Albrecht Schläger, Alexander Wagner, Ingo Schlötzer und Thomas Schwarz.

Willy-Brandt-Medaille für Heinz Martini
Bei der Kreiskonferenz in Weißenstadt erhielt der Tröstauer Altbürgermeister und langjährige SPD-Kreisvorsitzende Heinz Martini die höchste Auszeichnung der SPD: die Willy-Brandt-Medaille. Den Antrag hatte sein Ortsverein Tröstau gestellt. Uli Grötsch würdigte die großen Verdienste von Heinz Martini als Politiker, aber auch als Mensch in seinen vielfältigen Aktivitäten in der Region. Er – und nicht die CSU – sei es gewesen, der den Anstoß zur Einführung der Stabilisierungshilfen für die finanziell notleidenden Gemeinden in der Region gegeben habe. Er gratulierte dem Geehrten zusammen mit dem neuen SPD-Vorsitzenden in Tröstau, Harald Sattler, dessen Stellvertreterin Anke Günßler und dem Kreisvorstand und wünschte ihnen alles Gute für die Zukunft.
red

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