Webreportage Aufsess: Ein Dorf macht Theater

Von Christophe Braun und Tobias Köpplinger
 Foto: red

Sechs Monate lang haben die Aufseßer ein Theaterstück über die Geschichte ihres Ortes vorbereitet. Am morgigen Sonntag wird es erstmals aufgeführt. Ab sofort online: Unsere Webreportage über die Entstehung des aufwendigen Projekts.

 
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Zum 900. Jubiläum ihres Ortes haben die Aufseßer sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie spielen Episoden aus der Geschichte ihres Ortes nach. An Originalschauplätzen im Dorf.

Sechs Monate lang haben sie Texte einstudiert, Kostüme genäht, Lieder geübt, Pferde herbeigeschafft - und sogar einen kleinen Galgen und eine Hängebrücke gebaut.

Am morgigen Sonntag wird das Stationentheaterstück erstmals aufgeführt. Es soll das Festwochenende im Jubiläumsjahr der Gemeinde krönen. Zahlreiche Gäste haben sich dazu angemeldet, darunter auch der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein.

Der Nordbayerische Kurier hat die Aufseßer in den vergangenen Monaten bei den Vorbereitungenbegleitet. Dabei ist unsere Multimedia-Reportage "Ein Dorf macht Theater" entstanden, die Sie ab sofort online lesen, hören und sehen können. Klicken Sie einfach auf das Banner:

Aufsess - Ein Dorf macht Theater

Multimedia-Reportagen sind neue journalistische Erzählformen, die die Vorteile digitaler Medien nutzen: Hauptfiguren stellen sich selbst vor, verraten durch ihre Mimik und Gestik, wer sie sind. Daten werden hörbar und auf einmal spannend. Und die Geschichte wird interaktiv. Der Zuschauer wählt aus, was ihn interessiert, er stellt sich seine eigene Story zusammen. Das funktioniert nur im Internet, Zuschauer sind auf einmal viel näher dran, als bei einer gedruckten Reportage.

Vorreiter dieser neuen Form war die New York Times mit "Snow Fall: The Avalanche at Tunnel Creek". Eine aufwendige Webreportage, durch die sich der Nutzer mit Mausrad und Klicks bewegt. Er hört Notrufe, sieht Filmaufnahmen aus einer Lawine, schaut Interviews mit den beteiligten Skifahrern. Näher dran sein geht nicht. 

Das war im Dezember 2012. Seither haben sich zahlreiche Zeitungen an ähnlichen Projekten versucht. In Deutschland war die Rhein-Zeitung der Vorreiter. "Arabellion" bietet eine multimediale Chronik des Arabischen Frühlings. In Bildern, Filmen und Karten erzählt der Reporter die 2010 beginnenden Proteste in der Arabischen Welt nach.

Auch der Nordbayerische Kurier experimentiert mit diesen digitalen Erzählformen. Zum Wiederaufnahmeprozess des Falles Gusto Mollath Anfang Juni ging die erste Bayreuther Webreportage online: "Der Fall Mollath". Texte, Videos und vertonte Gerichtsakten rollen den Fall des Nürnbergers Gustl Mollath, der sieben Jahre lang in der Psychiatrie saß, neu auf. 

Die Webreportage "Aufsess - Ein Dorf macht Theater" ist jetzt die nächste Reportage des Kuriers in dieser Form. Lokal, bildgewaltig, spannend.

Genau so, wie wir uns Journalismus vorstellen.

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