Was stimmt in Selb nicht? Dem Porzellanikon läuft das Führungspersonal weg

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Direktorin Anna Dziwetzki schweigt. Foto:  

An Zufall mag kaum einer mehr glauben: Nach anderen Mitarbeitern, die das Haus maßgeblich prägten, verlässt nun auch der bekannte Verwaltungs- und Veranstaltungsleiter André Zaus das Porzellanikon in Selb. Liegt das am Führungsstil der neuen Direktorin Anna Dziwetzki?

 
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Selb - Was ist los im Porzellanikon? Engagierte Mitarbeiter, deren Handschrift die Häuser in Selb und Hohenberg prägen, verlassen das Museum, seit sich Gründungsdirektor Wilhelm Siemen 2019 in den Ruhestand verabschiedete. Allen voran ging Wolfgang Schilling, seit 1997 stellvertretender Direktor im größten Porzellanmuseum Europas.

Event-Managerin ebenfalls weg

Sabine Reichel-Fröhlich, sechs Jahre für Marketing und Kommunikation verantwortlich, kündigte wenige Monate, nachdem Anna Dziwetzki im Februar 2020 neue Direktorin wurde. Reichel-Fröhlichs Nachfolgerin, Sabine Schaller-John, ging noch in der Probezeit. Die beliebte Event-Managerin Alexandra Oppitz verließ das Haus ebenfalls.

„Harmonie wichtig“

Jetzt kommt der nächste Paukenschlag: Der bekannte Verwaltungs- und Veranstaltungsleiter André Zaus wechselt zur Luisenburg: Das „Allerwichtigste“ am neuen Arbeitsplatz sei für ihn, mit Birgit Simmler zu harmonieren, betont Zaus.

Öffentlich spricht zwar keiner über die Gründe für seine Kündigung; dem Vernehmen nach sollen sich Porzellanikon-Mitarbeiter aber beim Kunstministerium über die schwierige Zusammenarbeit mit Dziwetzki beklagt haben.

Direktorin äußert sich nicht

Die Museumsdirektorin selbst beantwortet weder die Frage, ob der Personalschwund im Porzellanikon mit ihrem Führungsstil zu tun hat, noch erklärt sie, wer ab April Zaus’ wichtige Doppelfunktion übernehmen wird. Stattdessen lässt Anna Dziwetzki über ihr Sekretariat ausrichten: „Nach Rücksprache mit dem zuständigen Ministerium möchten wir von einem Interview im Moment absehen. Ich danke Herrn Zaus für die gute Zusammenarbeit und bedauere, dass er das Porzellanikon verlässt, habe aber Verständnis für seinen Wechsel.“

Brigitte Gschwendtner

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