Was lange währt.... Ein Ort ist schöner geworden

Udo Fürst
Der Bau des großzügigen und mit modernen Geräten ausgestatteten Kinderspielplatzes war eines der wichtigsten Projekte der Dorferneuerung in Buchau, die jetzt endgültig abgeschlossen sind. Foto:  

Dorferneuerung in Buchau ist nach vielen Jahren abgeschlossen und sehr gelungen

 
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Buchau - Die Dorferneuerung soll den ländlichen Raum stärken, die Standortqualität fördern und die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Dörfern verbessern. Das Amt für ländliche Entwicklung

(AflE), zuständig für diese Vorhaben, sieht sie als Gewinn für Gemeinden und Menschen. Am Beispiel Buchau kann man resümieren: Ziel erreicht. Am heutigen Montag stellen Bürgermeister Wolfgang Nierhoff und Michael Albus, Projektleiter vom AflE in Bamberg, das Ergebnis des circa 2,3 Millionen Euro teuren Projekts vor.

Schmuck ist es, das kleine Dörfchen, zwei Kilometer vor Pegnitz gelegen, aus Richtung Bayreuth kommend. Gepflegte Vorgärten, Saubere Straßen, bequeme Gehwege, akkurat gepflasterte Park- und Aufenthaltsflächen – bei einem Spaziergang durch den freundlich wirkenden Ort stellt man fest: Hier kann man sich wohlfühlen. Vor allem das Areal rund um den Dorfplatz ist gegenüber früheren Jahren nicht mehr wieder zu erkennen und lädt zum Verweilen ein. Der großzügige Kinderspielplatz mit dem neu angelegten Brunnen, Sitzgelegenheiten und dem Feuerwehrhaus sowie einer neuen, modernen Wohnanlage in unmittelbarer Nachbarschaft ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.

2009 erstmals beantragt

Was lange währt wird endlich gut, kann man beim Buchauer Dorferneuerungsprojekt getrost sagen. Das Verfahren hat sich lange hingezogen. Das 2,3 Millionen Euro (davon übernahm das AflE 1,35 Millionen Euro) teure Projekt mit der Neugestaltung von Hofgasse, Talweg und Dorfplatz mit Spielplatz und Brunnen, dem Bau einer Flutmulde sowie der Sanierung des Parkplatzes am Friedhof wurde 2009 beantragt, 2019 begonnen und erst in diesem Jahr endgültig abgeschlossen. „Vom ersten Antrag bis zum Maßnahmenstart gehen schon mal 15 bis 20 Jahre ins Land“, weiß Bauamtsleiter Manfred Kohl. Diese lange Zeit nehme man aber gerne in Kauf, wenn man sehe, was hinten rauskomme, sagt Nierhoff. „Die Dorferneuerung kann zusammen mit anderen Voraussetzungen wie eine gute Infrastruktur Anreize für die Menschen schaffen, in der Heimat zu bleiben oder sich hier anzusiedeln.“ Für den Pegnitzer Bürgermeister ist Buchau ein Paradebeispiel für gelungene Dorferneuerung. „Ich freue mich wirklich unbändig darüber, was dort entstanden ist. Daran hat auch die Bevölkerung einen großen Anteil. Vor allem viele junge Familien haben sich zum Beispiel beim Kinderspielplatz engagiert eingebracht und mitgeholfen, dass es so schön geworden ist. Solche Projekte sind unverzichtbar für Lebensqualität und Heimatverbundenheit“, sagt Nierhoff.

Bauamtsleiter Kohl sieht in der Dorferneuerung nur Vorteile: „Man sieht da was. Neben der reinen Aufwertung der Orte wurde und wird da auch viel Nützliches gemacht: Hochwasserschutz sowie sichere Straßen, Geh- und Radwege sind nur einige Beispiele.“ Zum anderen motivierten diese Maßnahmen auch viele Privatleute, an ihren Gebäuden und Außenanlagen etwas zu machen. „Das ist eine Initialzündung für viele unter dem Motto ‚Wenn mein Dorf schön ist, soll das auch mein Anwesen sein.“

Laut Projektleiter Michael Albus vom AflE sei es nicht einfach gewesen, in der Hofgasse und im Talweg unter sehr beengten Verhältnissen neue Leitungen zu verlegen und den Straßenraum neu zu gestalten. Beim Feuerwehrhaus sei der Durchlass für den Buchauer Bach eine besondere Herausforderung gewesen. „Wir haben aber zusammen mit den Baufirmen, der Stadt Pegnitz und der Teilnehmergemeinschaft in konstruktiven Gesprächen immer gemeinsam Lösungen für alle Probleme gefunden“, sagt Albus, der auch die Anwohner lobt: Die Leute haben sich kooperativ gezeigt und hatten großes Verständnis für die Einschränkungen.“ Einige Anlieger hätten die Chance am Schopf gepackt und den eigenen Haus- und Hofbereich renoviert. „Es ist ja auch Ziel der Dorferneuerung, dass private Maßnahmen in Anspruch genommen und gefördert werden.“

Wesentlicher Bestandteil des dritten Abschnitts war die Neugestaltung des Buchauer Baches mit dem Spielplatz. Schon bei der Planung haben die Buchauer Bürgerinnen und Bürger aktiv mitgewirkt. Mitarbeiterinnen des Kindergartens und des Elternbeirats haben gemeinsam mit dem städtischen Bauhof die Spielgeräte ausgewählt. „Der Spielplatz war noch gar nicht richtig fertig gestellt, da haben ihn die Kinder schon in Beschlag genommen“, weiß Nierhoff.

Eine besondere Attraktion sei der Wasserlauf, der vom Überlauf des Dorfbrunnens durch den Spielplatz geleitet wird. „Das war eine gute Idee der örtlichen Vorstandsmitglieder“, sagt Wolfgang Nierhoff. Zu guter Letzt pflanzten die Teilnehmer im Bereich um das Feuerwehrhaus zahlreiche Bäume und Sträucher. „Die verschönern das Dorfbild, spenden im Sommer Schatten und bieten Lebensraum für Vögel und Insekten.“

Von 1987 bis 2012 gaben die Stadt Pegnitz und der Staat insgesamt 11,7 Millionen Euro für die acht Dorferneuerungsprojekte in und um Pegnitz aus.

Seit 2012 sind diese Maßnahmen Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts. Unter dem Punkt „Wohnen & Lebensqualität, Entwicklung und Zusammenhalt der Ortsteile und Kernstadt“ wurden für Horlach, Hainbronn, Bronn, Willenreuth, Buchau und Trockau jeweils auf das Dorf zugeschnittene Ortsteilprofile erarbeitet.

Ziel ist die bessere Vernetzung mit der Stadt, eine bessere Nahversorgung und die Verbesserung beziehungsweise der Ausbau der Infrastruktur. uf

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