Wanderung durchs Klumpertal Immer noch ein Landschaftsgarten

Klaus Trenz

Endlich Sonnenschein und wärmere Temperaturen. Da lädt das Klumpertal in der Fränkischen Schweiz mit blühenden Obstbäumen, idyllischen Häusern und saftig grünen Wiesen Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger ein.

 
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Klumpertal -

Mit sonnigem Maiwetter wurden wir in diesem Jahr nicht gerade verwöhnt. Auch wenn es vielen so vorkommt: Einen derartig kühlen und regnerischen Wonnemonat gibt es laut den Wetterexperten alle paar Jahre mal. Am Wochenende lachte das erste Mal seit Wochen fast nur die Sonne und lockte die Menschen auch in die Fränkische Schweiz. Radfahrer, Spaziergänger und Wanderer genossen die frühlingshaften Temperaturen und mussten nicht vor dem nächsten Regenschauer in Deckung gehen.

Parkplatz gut belegt

Der Wanderparkplatz oberhalb der Schüttersmühle bei Pottenstein war dann auch gut belegt. Der Parkplatz ist der nördliche Eingang zum kleinen Klumpertal. Der dortige Rundwanderweg zählt zu den beliebtesten und bekanntesten der Fränkischen Schweiz.

„Das Klumpertal ist eines der schönsten und unberührtesten Täler in der Fränkischen Schweiz. Beeindruckende Felswände, angenehme Stille, das Rauschen des Baches und ein Hauch vergangener Zeiten machen den Reiz des schönen Tales aus“, schwärmt der Verfasser des Flyers über das Klumpertal, der in der Touristinformation der Stadt Pottenstein erhältlich ist. Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt dann auch, was einer der besonderen Reize des kleinen Themenwanderwegs ist: Man kann sich seine Route durch das kleine Tal selbst zusammenstellen, läuft entweder nur drei Kilometer gemütlich durch die Landschaft oder dreht eine Runde an den Hängen über dem Tal über den Jägersteig und kommt irgendwie immer zum Ausgangspunkt zurück.

Bewohnte Mittelmühle

Wer die Empfehlung, ab dem Wanderparklatz gleich rechts hoch zu gehen, erst mal ignoriert (um den Weg unbedingt später zu laufen), kommt nach wenigen hundert Metern direkt zur noch bewohnten Mittelmühle. Schon hier eröffnet sich dem Wanderer oder Spaziergänger ein Idyll, wie man es sich nicht besser ausdenken kann: saftige Wiesen, ins Tal drapierte Häuser und Schuppen, ein kleiner Bach, blühende Obstbäume.

Klappern des Mühlrades

Talaufwärts kommt man an der Mühle vorbei, die dem Tal seinen Namen gegeben hat: der Klumpermühle. Klumpern soll man früher das Klappern des Mühlrads genannt haben. Von der Mühle, die im Jahr 1580 erbaut und bis 1926 in Betrieb war, sind allerdings nur noch Mauerreste übrig. Ein Stück weiter kommt man an den vielen kleinen Fischweihern vorbei. Am Ende des Wegs durch das Tal hat man dann die Wahl: Entweder links den Jägersteig hoch oder rechts – den übrigens ebenso barrierefreien – Weg zum Wanderparkplatz zurückzugehen. Der Jägersteig ist ein Pfad, der mit einem „leichten alpinen Charakter“ ausgeschildert ist. Nimmt man ihn, sollte man dabei auf festes Schuhwerk nicht verzichten. Anstrengende Steigungen weist dieser Pfad, der zur Mittelmühle zurückführt aber nicht auf.

Barrierefreier Weg

Von dieser Wegkreuzung hat man auch die Wahl auf dem Waldweg Richtung Osten nach Bronn weiterzuwandern. Der Weg westlich der Mittelmühle führt auch, ab etwa in der Mitte nach Kühlenfels, das nur rund 1,5 Kilometer weit entfernt ist. Auch dieser Weg ist barrierefrei.

Idyll ist geblieben

Das Klumpertal war ehemals auch ein Landschaftsgarten, der vom Besitzer des Schlosses Kühlenfels, Freiherr von Guttenberg, vor 200 Jahren in diesem Tal angelegt worden ist. Die kleinen Einrichtungen in der Natur, wie ein kleiner Tempel, Eremitage oder Bogenbrücke sind verschwunden, die Idylle ist geblieben. Auch aus Sicht des Naturschutzes genießt das Klumpertal wegen seiner Felsvegetation und seinen Quellen eine Sonderstellung. Bei Wanderern ist das Tal eben beliebt wegen seiner Vielfalt auf kleinstem Raum, der typischen Kleingliedrigkeit der Fränkischen Schweiz und seiner Eignung für die ganze Familie. Deshalb wird man im Klumpertal bei schönem Wetter auch nicht ganz alleine sein. Dennoch ist der Weg nicht überlaufen, war es zumindest am Wochenende nicht.

Ein schöner Einstieg

Wie fast überall in der ganzen Fränkischen Schweiz gibt es um solche markanten Orte auch eine Reihe von Sagen und schaurige Geschichten. Auf der Internetseite outdooractive.com hat sie der Autor Alexander Pavel zusammengefasst – ein schöner Einstieg für eine oder zwei oder sogar mehr Stunden Aufenthalt in einem fränkischen Idyll.

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