Eineinhalb Jahre im Zug verbracht
An neun Gesetzentwürfen sei er beteiligt gewesen, habe 362 Anträge gestellt („bis die durch die Instanzen kamen, dauerte es manchmal Monate“) und auf seinen Fahrten nach München und zurück insgesamt eineinhalb Jahre im Zug verbracht. Eine Lehre war ihm das Schicksal des früheren Bayreuther CSU-Landtagsabgeordneten Herbert Friedlein, der nach einer Legislaturperiode 1978 schon wieder ausschied. „Er hat in München gearbeitet wie ein Berserker, aber andere in seinem Wahlkreis sind danach gewählt worden“, erinnert sich Nadler. Diesen Fehler wollte er nicht machen, habe oft die Vorsitzenden der Haushaltsausschüsse nach Bayreuth geholt, um ihnen zu zeigen, dass Bayern für Stadthalle, Festspielhaus oder Universität die Schatulle öffnen muss. Geärgert habe er sich darüber, dass wie selbstverständlich 70 Millionen Euro fürs Münchner Gärtnerplatztheater fließen sollten (am Ende seien es 121 Millionen Euro gewesen), „aber in der Provinz müssen wir für jede Million kämpfen“. Nadlers Erkenntnis: „Das Kind, das am lautesten schreit, wird zuerst gewickelt.“