Waldpflege Es gibt das ganze Jahr etwas zu tun

Im Winter wird bei der Waldpflege agiert, sagt Werner Lautner, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft, werden längerfristig die Weichen gestellt. Foto: tz/Klaus Trenz

Im Wald gibt es immer etwas zu tun, sagt Werner Lautner, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft. Im Winter werden vor allem längerfristig die Weichen gestellt.

 
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Pegnitz - „Der Waldbesitzer ist der Chef, er entscheidet, welcher Weg bei der Waldpflege gegangen wird“, sagt Werner Lautner, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG), „und viele Wege führen zum Ziel.“ Und die Waldpflege fange schon im Kleinen an.

Da seien zum einen die Jungbestandspflege und Jungdurchforstung, sagt Lautner. Und dann noch die Altdurchforstung, da würden die großen und älteren Bäume nach Schädigungen durchgeschaut, erklärt er. „Bei der Waldpflege geht es darum, was der Besitzer haben will.“ Hier seien die Schlagworte Misch- und Blenderwald. Beim Mischwald müsse man länger warten, bis etwas geerntet werden kann. Beim Blenderwald hingegen können mehrere Schichten genutzt werden, da es mehrere Altersstufen gibt.

Auf Witterungsereignisse eingehen

Zu tun gibt es im Wald eigentlich zu jeder Jahreszeit etwas, so Lautner weiter. Während im Frühjahr und im Herbst mehr gepflanzt werde, müsse im Sommer eher reagiert werden, das heißt, auf Witterungsereignisse zum Beispiel eingegangen werden. „Im Winter wird agiert“, sagt er, „das bedeutet, dass längerfristig Weichen gestellt werden.“ Von Januar bis März könne man etwas machen, kontrollieren, ob Sturmereignisse oder Borkenkäferbefall aufgearbeitet werden müssen. Oder bei der Durchforstung, ob Zukunftsbäume freigestellt werden müssen.

Waldbegang mit dem Förster

Den Waldbesitzern komme es bei der Waldpflege vor allem auf die Nachhaltigkeit an, sagt Lautner. „Es geht hier nicht in erster Linie ums Abholzen und den krassen Gewinn.“ Bei der Jungdurchforstung werde der Wald stabiler gemacht, sodass er künftige Schadensereignisse leichter verkraften kann. Das dabei anfallende Holz werde zu Brennholz oder Hackschnitzeln gemacht, aber auch zu Industrieholz. Die Forstbetriebsgemeinschaft biete den Waldbesitzern bei Bedarf einen Waldbegang mit dem Förster oder staatlichen Revierleiter an.

Holzpreis wieder stabil

Wie hat sich der Holzpreis inzwischen entwickelt? Nachdem er vergangenes Jahr Corona-bedingt massiv gefallen war, habe er sich mittlerweile wieder auf das Niveau von 2019 eingependelt und bleibe stabil. Für die Mittelstärke bei der Fichte gebe es momentan zwischen 70 und 90 Euro je Festmeter, für die Kiefer 50 bis 70 Euro. Vergangenes Jahr lag der Preis im Keller, so zwischen 20 und 30 Euro. Das lag daran, dass viel Holz aus der Tschechei importiert wurde, aber auch aus Deutschland viel da war. „Die Sägewerke konnten das gar nicht aufarbeiten“, sagt Lautner. Inzwischen hätten die Importe wieder nachgelassen und es gehe auch wieder mehr in die Industrie.

Holzstruktur wird nicht geschwächt

Was passiert mit dem durch den Borkenkäfer geschädigten Holz? „Das gehe in Langholz und Fixlängen in Bau- und Konstruktionsholz. „Der Stabilität macht das da aber nichts aus, da der Borkenkäferbefall ja in der Rinde ist“, sagt der FBG-Vorsitzende, „die Holzstruktur wird aber nicht geschwächt.“ Bei Sturmholz müsse entschieden werden, ob Brenn- oder Bauholz werde. Beim Waldumbau – also von reine Nadelwäldern zu Mischbeständen – sei der Grund, die Farbpalette beim Holz und Laub durchzumachen. Geeignet seien Buchen, Eichen und Pappeln. Dafür müssten Standorterkundungen und eine Untersuchung der Bodenbeschaffenheit gemacht werden.

Info: Forstbetriebsgemeinschaft, 0 92 44/ 98 25 16.

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