Waldershof: Wenn Kinder und Kühe Freunde werden

Oswald Zintl

Einen tollen Tag verbringen Waldershofer Grundschüler am Bauernhof und im Wald. Dort lernen die Buben und Mädchen viel Neues über heimische Tiere und Pflanzen.

 
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Die Kinder waren mit Begeisterung dabei, die Kühe auf dem Erlebnisbauernhof von Irmgard Zintl mit Heu zu verköstigen . Foto:  

Das bayerische Kultusministerium hat unter der Überschrift „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ ein Projekt für die Grundschulen initiiert, das jährlich stattfinden soll. Die Schüler sollen in den Handlungsfeldern Ernährung, Gesundheit, selbstbestimmtes Verbraucherverhalten, Umwelt sowie digitales Handeln kompetent gemacht werden. Für die verpflichtenden Projekttage arbeiten die Schulen fächerübergreifen und mit qualifizierten externen Partnern zusammen. Dazu sagt Schulleiterin Johanna Reger: „Ziel ist es, Schüler frühzeitig zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen, außerdem sollen sie Zusammenhänge in der Natur zu verstehen.“

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Die Klasse 1/2a von Christa Besold hat sich dabei für eine Entdeckungsreise mit allen Sinnen in den heimischen Wald entschieden. Mit Jägerin Juliane Schug, in Begleitung ihres Jagdhundes Pila, machte sich die Klasse auf den Weg zum Wolfersreu-ther Wald. Juliane Schug hatte den Kindern Reh- und Hirschgeweihe mitgebracht, die schnell die Runde machten. Sehr erstaunt stellten die Jungen und Mädchen fest, was ein Hirsch an Gewicht mit sich herumtragen muss. Großen Anklang fanden gegerbte Marder- und Fuchsfelle. Die Jägerin stellte klar, dass diese Felle von Tieren stammen, die durch Unfälle getötet wurden.

Beim anschließenden Gang durch den Wald entdeckten die Kinder Spechte bei der Arbeit, erfuhren, was man aus dem Waldmeister sowie aus alten Baumstämmen machen kann. Mit Hilfe eines Kompasses lernten die Kinder die Himmelsrichtungen kennen und bekamen Verhaltenstipps, falls man sich im Wald verläuft. Auf dem weiteren Weg entdeckten die Kinder einen Uhu, eine Eule und ein Eichhörnchen, alles Stopfpräparate, die von Juliane Schug gut platziert worden waren. Besonders fasziniert waren die Kinder bei der Betrachtung des Ein- und Ausgangs eines Fuchsbaues sowie der roten Waldameise in ihrem Ameisenhaufen. Um die nachhaltige Nutzung der heimischen Ressourcen zu „erschmecken“, gab es zum Abschluss des Projektes einen kleinen „Rehburger“, zubereitet von Florian Wegmann, dem Wirt aus Rodenzenreuth.

Das Projekt-Ziel der Klasse 1/2b und der ukrainischen Kinder, unter der Klassenleitung von Michaela Härtl und Praktikantin Daniela Weißenborn, war der Erlebnisbauernhof der Familie Zintl in Kleinbüchlberg. Die Kinder erfuhren dort, wie die Kühe auf dem Bauernhof leben, wie sie gemolken werden, was sie fressen, wie viel Milch sie geben und wie eine Biogasanlage funktioniert. Dazu gehörte auch eine Traktorfahrt über das landwirtschaftliche Anwesen.

Viel Spaß hatten die Jungen und Mädchen beim Kälberstreicheln und Kühefüttern sowie bei einem Sprung in einen Heuhaufen. Die Kinder der Klasse 1/2c werden im Rahmen des Projektes Anfang Juli einen landwirtschaftlichen Betrieb in Oberwappenöst mit Hofladen und Direktvermarktung besuchen.