Waischenfeld Topschütze auf dem Siegertreppchen

Rosi Thiem
Wahlmünchner und Oberfranke Sandro Schrüfer: Früher waren hatten die Schützen Seilzüge Foto: Rosi Thiem

Sandro Schrüfer aus Waischenfeld hat schon viele Auszeichnungen gewonnen. Sein Ziel ist der Einsatz in der Nationalmannschaft.

 
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Am Wochenende ist der Wahlmünchner oft zu Hause in der Waischenfelder Heimat. Mit seiner Heimat fühlt er sich immer noch stark verbunden. „ Es war mir auch eine Ehre, beim Umzug zur 900-Jahr-Feier unseren Schützenverein Waischenfeld mitzupräsentieren“, legt der 26-jährige Heroldsberger dar.

Inzwischen hat der sportliche junge Mann in den vergangenen zehn Jahren über 20 Medaillen bei den deutschen Meisterschaften gewonnen. 2014 Bayernligarekord aufgestellt, 400 Ringe geschossen, 2014/16 Junioren Nationalmannschaft, 2016 Hochschulweltmeisterschaft in Polen, 2021/22 Nationalmannschaft Erwachsenen, zwischendrin internationale Wettkämpfe in Frankreich, Polen, Ungarn, Österreich und der Schweiz – die Liste einiger seiner erfolgreichen Stationen in seiner Schützen-Laufbahn liest sich lang.

Olympia-Stützpunkt ein Anziehungspunkt

2015 ging Sandro Schrüfer nach München und studierte nach einer dualen Elektroniker-Ausbildung Fahrzeugtechnik. „Weil es dort einen Olympia-Stützpunkt gibt“, erklärt er. Inzwischen arbeitet der Leistungssportler als Entwicklungsingenieur bei BMW in München. Seine Disziplinen im Sport sind Luftgewehr auf zehn Meter in der Halle und Kleinkaliber – Dreistellung (kniend – liegend – stehend) auf 50 Meter im Freien.

Im Alter von zehn Jahren kam er über die Eltern in den Schützenverein. „Meinen Eltern habe ich sehr viel zu verdanken. Sie haben mich immer unterstützt.“ Am Anfang war Sandro eher unkonzentriert und hippelig, sagt er selbst über sich. Doch im Verein lernte er das Gemeinschaftsgefühl kennen und sich zu konzentrieren. „So hangelte ich mich in den Ligen hoch. Meine ältere Schwester Selina war ebenfalls sehr erfolgreich und wir schossen zusammen schon Bundesliga.“

Sport auch mit Rennrad und Mountainbike

Einen Ausgleich zu Beruf und Leistungssport findet Sandro Schrüfer bei anderen Hobbys. „Am liebsten fahre ich Rennrad und Mountainbike in der Heimat. Ich versuche einen gesunden Lebensstil zu halten, rauche nicht und trinke fast keinen Alkohol. Irgendwo ist man in meinem Alter auch immer Vorbild“, findet er. Seine Waffenbesitzkarte für Sportschützen berechtigt ihn, Sportgeräte zu kaufen und zu transportieren, was bei den regelmäßigen Übungen und Veranstaltungen wichtig ist. „Hier muss jeder Sportschütze Verantwortung tragen.“

Qualifikation für internationale Wettkämpfe

Aktuell ist der begabte Sportler mit der SSG Dynamit Fürth unterwegs. Was sind seine Ziele für die Zukunft? Da überlegt er nicht lange: „Zur dualen Ausrichtung meiner Karriere möchte ich mich für die Nationalmannschaft qualifizieren und bestmöglich für die Internationalen Wettkämpfe weiterentwickeln.“ Ein nächstes Ziel ist mit der SSG Dynamit Fürth ins Bundesligafinale Schießsport im Februar 2023 nach Ulm in die Ratiopharm Arena zu gehen. „Ich kann jungen Menschen nur mitgeben, in einen Verein zu gehen und eine Sportart zu betreiben.“ Man lernt Ehrgeiz und Durchhaltevermögen, sich die Angst vor dem Scheitern zu nehmen. Zudem können durch Sport Kontakte geknüpft werden. Und eines kann Sandro Schrüfer sagen: „Durch die Be- und Entlastung beim Sport lerne ich meine eigene Körperwahrnehmung und merke, was mir guttut und was ich brauche“, sagt er zufrieden.

Schrüfer-Geschwister ein Aushängeschild

Für Fridolin Schnörer, dem Vorsitzenden der Waischenfelder Schützengesellschaft, sind die Schrüfer Geschwister ein Aushängeschild für den 134 Mitglieder starken Verein: „Sie haben mehrmals die deutschen Meisterschaften erreicht“, bemerkt er nicht ohne Stolz. Der Schützenverein veranstaltet seit Jahren immer am letzten Sonntag im Juli ein Oldtimer-Traktortreffen. „Das läuft sehr gut und kommt bei den Zuschauern an.“ Inzwischen sind es 200 Schlepper, die sich am Promenadenweg aufstellen und durch die Stadt fahren. „Die Einnahmen nehmen wir, um unseren Verein attraktiv zu halten.“ Über seinen Sport denkt er positiv: „Der Schießsport ist ein Einzelsport“, sagt Fridolin Schnörer, „jedoch tritt man gemeinsam auf und lernt im Team – wie unsere Aushängeschilder – die Geschwister Schrüfer.“

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