Vorsitzender Matthias Brendel wegen interner Querelen zurückgetreten Ärger im CSU-Ortsverband Ahorntal

Von Klaus Altmann-Dangelat
Matthias Brendel ist wegen innerparteilicher Querelen vom Amt des CSU-Ortsverbandsvorsitzenden zurückgetreten. Foto: red Foto: red

Zoff bei der CSU: Die Gemeinderäte Matthias Brendel und Stefan Wickles erklärten wegen interner Querelen ihren Austritt aus dem Ortsverband und kündigten an, dass sie sich künftig im CSU-Ortsverband Hummeltal engagieren werden. Angefragte Stellungsnahmen der Vorstandsmitglieder Anna Debuday und Moritz Freiherr von Seefried sind gestern bis Redaktionsschluss nicht eingetroffen.

 
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Brendel war erst im Januar zum neuen Vorsitzenden der Ahorntaler CSU gewählt worden. Wickles hatte dieses Amt schon früher inne und war seit Januar Brendels Stellvertreter. Im Lauf des Jahres bildete sich eine innerparteiliche „Opposition“ heraus. Die Debatten innerhalb des Vorstandes führten nun zu den Rücktritten.

Gegenüber dem Kurier wiesen Brendel und Wickles darauf hin, dass manche Äußerungen des Freiherrn von Seefried letztlich zu dem Bruch geführt haben: Sinngemäß soll der Freiherr über Wickles und Brendel unter anderem gesagt haben: „Die beiden gehören wegen ihrer Methoden und des Ansinnens in die NPD.“ Das sei zu viel gewesen, so Wickles, der Politikwissenschaft studiert hat und dessen Großvater sich gegen die Nazis engagierte. „Mit solchen Personen möchten wir nicht im Ortsverband zusammenarbeiten. Damit ist jede konstruktive Arbeit unmöglich geworden.“

"Konstruktive Arbeit unmöglich"

Wickles und Brendel sind aber noch nicht aus der CSU ausgetreten. Der Partei wollen sie treu bleiben. „Völlig frustriert von den Ereignissen ist allerdings René Engelhardt, er ist nicht nur aus dem Ortsverband, sondern auch aus der CSU ausgetreten“, so Wickles. Engelhardt war einer der jungen Stellvertreter Brendels. Den Ortsverband führt kommissarisch nun der letzte der verbliebenden Stellvertreter, Michael Heinlein. Der jedoch sei jedoch vor kurzem beim letzten Gespräch mit der Kreisvorsitzenden Gudrun Brendel-Fischer nicht anwesend gewesen. Anwesend waren aber Debuday und von Seefried. Die Kreisvorsitzende über ihre Bemühungen den Frieden im Ortsverband zu erhalten: „Das scheint zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich zu sein, anscheinend passt die Chemie unter den Beteiligten nicht. Die Kommunikationsprobleme sind zum jetzigen Zeitpunkt kaum lösbar.“

Brendel-Fischer hatte vorgeschlagen, dass alle Vorstandsmitglieder zurücktreten sollen, um einen Neustart zu unternehmen. Vier Personen wollten dabei aber nicht mitziehen. Sie bleiben also bis 2017 im Amt. „Die Fronten sind ziemlich verhärtet.“ Anna Debuday, die eine der Schriftführerinnen im CSU-Kreisvorstand ist, habe den Vorschlag gemacht, dass bei der Hauptversammlung im Frühjahr 2016 eine Ergänzungswahl stattfinden soll. Wie auch immer die ausfällt: Brendel-Fischer liegt viel daran, dass der Ortsverband Ahorntal bestehen bleibt. „Ich werde weiter den Kontakt halten und hoffe, dass sich im Jahr 2017 eine neue Konstellation ergibt.“