Vorhaben 2021 Die drei großen Brocken für Bad Berneck

Peter Rauscher
Das neue Betriebsgebäude der Bad Bernecker Kläranlage wird gerade gebaut. Im Herbst soll die Anlage auf den neuesten Stand gebracht sein. Foto: Peter Rauscher

Viel Geld gibt Bad Berneck 2021 für wichtige Bauprojekte aus. Der ganz große Brocken allerdings kommt erst später.

 
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Bad Berneck - Jedes für sich ist ein Millionenprojekt, und alle drei auf einmal hat Bad Berneck in diesem Jahr zu schultern: Kläranlage, Burgensanierung und Hochwasserschutz. Aber aus dem möglicherweise teuersten Vorhaben, der Sanierung des Ölschnitzufers, wird 2021 noch nichts.

Kläranlage: Seit vergangenem Sommer wird an der Erneuerung der Kläranlage gebaut, spätestens im Herbst 2021 soll die Anlage fertig sein, die die Abwasserreinigung der Stadt auf den neuesten Stand bringen soll. Bisher deute nichts darauf hin, dass der Kostenrahmen von knapp vier Millionen Euro nicht eingehalten werden könnte, sagt Bürgermeister Jürgen Zinnert. Nach Abrechnung des Projekts wird sich zeigen, welche Kosten dafür auf die Wasserverbraucher zukommen: Im Schnitt wären das nach den derzeitigen Zahlen rund 2000 Euro pro Haushalt, allerdings hängt die Kostenbeteiligung von Geschoß- und Grundstücksflächen ab. Große Gewerbetreibende werden stärker belastet als kleine Haushalte.

Burgensanierung: Nach der Bewilligung der Millionenförderung für die Sanierung der spätmittelalterlichen Burgruine Hohenberneck soll es im Frühjahr endlich losgehen mit den Bauarbeiten. Die Ausschreibung der Gewerke läuft, dann wird sich zeigen, ob die Schätzung der Gesamtkosten auf rund 1,2 Millionen Euro eingehalten werden kann. Die Dauer der Arbeiten wird auf zwei bis drei Jahre geschätzt.

Hochwasserschutz: Mehr oder weniger zahlender Zuschauer ist die Stadt beim Hochwasserschutz am Weißen Main, der heuer nach jahrelanger Verzögerung endlich beginnen soll. Die Federführung für das auf insgesamt rund sechs Millionen Euro kalkulierte Projekt mit einem Damm an der Kulmbacher Straße, dessen Kosten zu etwa einem Drittel die Stadt tragen muss, hat das Wasserwirtschaftsamt Hof. Die Ausschreibung läuft bereits.

Flüsterasphalt wird gezahlt

Die drei Großprojekte sind für Bad Berneck in diesem Jahr Pflicht, „ob es darüber hinaus noch finanziellen Spielraum gibt, bleibt abzuwarten“, sagt Zinnert. Gut möglich sei, dass im nächsten Haushalt, der im März beschlossen werden soll, wegen der nötigen Investitionen die Schulden steigen werden. Da trifft es sich gut, dass die Stadt für den Flüsterasphalt, der dieses Jahr auf der B 303 am östlichen Ortsausgang und darüber hinaus aufgetragen werden soll, nichts zahlen muss.

Bürger haben das Wort

Noch nicht losgehen wird es nach Meinung Zinnerts wohl mit der Sanierung des Ölschnitzufers. Wie es dort weitergeht, wird erst nach dem Bürgerentscheid am 28. März feststehen. Wenn sich die Bürgermehrheit anders als der Stadtrat für den Erhalt der Natursteinmauer entscheidet, müssten die Planung und auch die Prüfung der Förderfähigkeit von vorne beginnen. Aber auch wenn sich der schon fertig geplante Entwurf des Stadtrats mit der zwölf Millionen Euro teuren Sanierung durchsetzt, müsste zunächst die wasserrechtliche Genehmigung für die im November vorgestellte Variante des Architekten Peter Haimerl eingeholt werden. Vorgezogen werden soll auf jeden Fall die Kanalsanierung vor dem Anwesen Römhildt, um von der in diesem Jahr noch besseren Förderung der RZWas zu profitieren.

Früheres Jugendcafe wird abgerissen

Nach dem Abriss des alten Hallenbades soll in diesem Jahr auch das ehemalige Jugendcafe Jenseits beseitigt werden. Eine Förderung aus dem Programm Innen statt Außen war bereits zugesagt worden. An die Stelle der Ruine sollen offene Parkplätze auf zwei Ebenen kommen.

Wichtig, wenngleich kein Bauvorhaben: In diesem Jahr steht ein neues Luftgutachten an. Das Ergebnis wird mit darüber entscheiden, ob Bad Berneck sein Prädikat als Nordbayerns einziges Kneipp-Heilbad behalten kann.

Noch ein Millionending?

Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Sportplatz Escherlich. Die Stadt hatte eine großzügige Förderung zur Umrüstung auf einen Kunstrasenplatz mit neuer Beleuchtung beantragt. Sollte der Antrag genehmigt werden, müsste die Stadt das Vorhaben vorfinanzieren. Damit hätte die Konsolidierungsgemeinde ein weiteres Millionenprojekt zu stemmen.

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