Die Polizei sprach in ihren Mitteilungen nicht von einer Geiselnahme. Dabei erheben Täter Forderungen oder versuchen, etwas zu erpressen, indem sie eine andere Person gegen ihren Willen an einem Ort festhalten. Juristisch gesehen handelt es sich erst einmal um eine Freiheitsberaubung, die Geiselnahme wäre eine besondere Form davon.
Bürgermeister spricht von „Schock“
Der Rimbacher Bürgermeister Holger Schmitt (unabhängig) zeigte sich am Nachmittag sehr erleichtert darüber, dass die Tat unblutig zu Ende gebracht werden konnte. „Deswegen gilt mein Dank natürlich vor allem der Polizei und den Einsatzkräften“, erklärte Schmitt. Die Nachricht über die Lage am Morgen sei zunächst ein „Schock“ für die Gemeinde und ihn selbst an seinem ersten Arbeitstag im neuen Jahr gewesen. „Auf sowas ist man nicht vorbereitet“, sagte Schmitt. Umso wichtiger seien in einer solchen Situation Solidarität und Hilfsbereitschaft, die sich „von allen Seiten in der Gemeinde“ und auch darüber hinaus gezeigt habe.
So seien Angehörige und weitere Betroffene, darunter auch die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bankfiliale, im Rimbacher Rathaus betreut worden. Ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger, aber auch Verwaltungsmitarbeitende hätten sich um die Menschen gekümmert, Räumlichkeiten sowie Verpflegung zur Verfügung gestellt.
Die Kriminalpolizei habe das Rathaus zudem genutzt, um Zeugenaussagen aufzunehmen, und auch die Feuerwehr und der Bauhof seien an den Maßnahmen beteiligt gewesen und hätten unter anderem Straßensperrungen vorgenommen oder unterstützt. Seine Gedanken seien jetzt vor allem bei der betroffenen Mitarbeiterin der Bank und ihrer Familie, sagte Schmitt.