Vorbereitung in Japan Basketballer starten WM-Warmspielen am Sehnsuchtsort Olympia

Die Basketballer um Dennis Schröder (l) wollen bei der WM möglichst überraschen. Foto: Axel Heimken Foto: dpa

Gut eine Woche vor dem WM-Start stimmen sich die deutschen Basketballer am Ort von Olympia 2020 ein. Die Sommerspiele von Tokio sind ein großes Ziel. Ein Ex-Superstar hofft, dass die nächste Generation diese Ausnahmeerfahrung erleben darf.

 
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Saitama - Das Sehnsuchtsziel Olympia ist für die deutschen Basketballer elf Monate vor Start der Sommerspiele schon ganz nah.

Fünf Kilometer südlich der Saitama Super Arena, wo 2020 das Turnier um Gold steigen wird, blickte das Team um NBA-Star Dennis Schröder nach der Ankunft aus den Hotelfenstern in einen wolkenverhangenen Himmel und startete die vorletzte Etappe der WM-Vorbereitung. Bei der Weltmeisterschaft in China steht auch der Traum von Olympia auf dem Spiel.

"Wir gehen mit großen Zielen rein, wir wollen uns für Olympia qualifizieren", kündigte Bayern Münchens Neuzugang Paul Zipser für das Weltturnier an. "Wenn das bei der WM nicht klappt, müssen wir über den nächsten Sommer gehen."

Die ersten beiden europäischen Teams schaffen die direkte Qualifikation für die Sommerspiele von Tokio. Angesichts von Konkurrenz wie Gold-Mitfavorit Serbien, Griechenland mit NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo und Altmeister Spanien eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. Der Sprung zu einem von vier Quali-Turnieren für Olympia wäre bereits beim fest eingeplanten Einzug in die zweite WM-Gruppenphase perfekt.

Auf diesem Umweg schaffte es die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds (DBB) 2008 zum bislang letzten Mal zu den Sommerspielen - angeführt von Superstar Dirk Nowitzki. "Olympia war für mich eine sensationelle Erfahrung", erinnert der heute 41-Jährige einen der wichtigsten und bewegendsten Momente seiner ruhmreichen Karriere. Vor elf Jahren trug er bei der Eröffnungsfeier in Peking die deutsche Fahne. "So eine Erfahrung wünsche ich auch der nächsten Generation", sagt Nowitzki, der als WM-Botschafter beim ersten Gruppenspiel des deutschen Teams gegen Frankreich erwartet wird.

Bis zum Auftakt am 1. September will sich das Team von Bundestrainer Henrik Rödl nach bislang vier Siegen in vier Vorbereitungsspielen nun im Land des nächsten Olympia-Gastgebers weiteren WM-Schwung holen. Auch in den Duellen mit Tunesien am Freitag (10.00 Uhr) und Japan am Samstag (8.00 Uhr/beides Magentasport) geht es aber noch nicht gegen die absolute internationale Spitzenklasse. Erst nach der Ankunft in China gibt es am 28. August bei der Generalprobe gegen Medaillenkandidat Australien eine echte Standortbestimmung.

Der Olympia-Vierte könnte auch in der Zwischenrunde als Kontrahent auf das deutsche Team warten. "Unsere Wunschvorstellungen sind, dass wir die zweite Runde in Nanjing erreichen und dass wir die Möglichkeit haben, uns für Olympia zu qualifizieren", sagte DBB-Präsident Ingo Weiss der Deutschen Presse-Agentur zur offiziellen Zielsetzung. "Nach der zweiten Runde können wir sagen, wie es weitergeht. Jetzt eine Vorgabe zu machen, und zu sagen, dass wir Weltmeister werden wollen - das will ich nicht."

Wenn die Öffentlichkeit über eine WM-Medaille spreche, sei dies allerdings "legitim", betonte Weiss. "Ich finde es fair und richtig. Wir haben drei Chancen in den nächsten drei Jahren eine Medaille zu holen: bei der WM, bei Olympia und bei der EM 2021 in Deutschland."

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