Vor unlösbarer Aufgabe Stark dezimierte Haspo-Männer müssen zum Meister

Haspo-Trainer Michael Werner rätselt, wie sein Team die Niederlage irgendwie in einem erträglichen Rahmen halten kann. Foto: Peter Kolb Foto: Peter Kolb Pressefotograf Heinrich von Kleist Strasse 52 95447 Bayreuth Mobil: 0175/5271390 Mail: Fotograf.Kolb@gmx.de Spark. B

HANDBALL. Die Herren-Bayernliga steht kurz vor ihrem Saisonende, und gerade Haspo Bayreuth kann es kaum erwarten, dass diese von Verletzungen und Rückschlägen geprägte Saison endlich endet. Auch im letzten Auswärtsspiel werden dem Tabellensechsten neun Spieler fehlen, und da muss er am Samstag um 19.30 Uhr ausgerechnet beim bereits feststehenden Meister HSC Bad Neustadt antreten.

 
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„Selbst wenn wir in absoluter Bestbesetzung antreten würden, wäre die Aufgabe sehr schwierig und wir wären immer noch der Außenseiter“, sagt Haspo-Trainer Michael Werner: „In unserer aktuellen Verfassung kann es nur darum gehen, die Niederlage irgendwie in einem erträglichen Rahmen zu halten.“ Der andere Trainer Marc Brückner wird angesichts der Personalnot wieder einmal als zweiter Torwart aushelfen. Sollten dann auch noch der angeschlagene Rückraumspieler Stefan Wopperer und der zuletzt ausgefallene Kreisläufer Jan-Philip Kritzenthaler fehlen, dürfte selbst Werners doch recht zurückhaltende Erwartungshaltung kaum zu erfüllen sein.

Man wird auch nicht darauf hoffen dürfen, dass der HSC Bad Neustadt sein letztes Heimspiel aufgrund der seit geraumer Zeit feststehenden Meisterschaft auf die leichte Schulter nehmen wird. Schließlich folgen direkt im Anschluss an die Bayernliga-Runde die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Oberliga Baden-Württemberg um den anvisierten Wiederaufstieg in die 3. Liga Ost. „Die Neustädter werden sicherlich von Beginn Vollgas geben, weil sie einfach im Spielrhythmus bleiben müssen“, mutmaßt auch Michael Werner, der die unterfränkische Übermannschaft nur zu gerne noch einmal so geärgert hätte wie bei der denkbar knappen 29:30-Hinspielniederlage: „Klar wäre es schön gewesen, zu sehen, ob wir uns im Verlauf der Saison weiterentwickelt haben und dieser Spitzenmannschaft noch näher gekommen sind. So ist das Spiel für uns aber kaum bewertbar.“

Drittliga-Abstieg für Bad Neustadt ein Betriebsunfall

Der HSC fegte in der noch laufenden Saison erwartungsgemäß nur so durch die Bayernliga. Nach dem Betriebsunfall Abstieg war das klare Ziel der sofortige Wiederaufstieg. Mit gerade einmal einem Unentschieden (24:24 gegen den Tabellenzweiten Waldbüttelbrunn) wurde die Mannschaft von Ex-Nationaltorhüter Chrischa Hannawald dieser klaren Favoritenrolle auch gerecht. Für dieses Vorhaben hatte man vor der Saison ein höherklassig erfahrenes, aber recht dünn besetztes Team zusammengestellt. Für den verletzten Spielmacher Maximilian Schmitt (65 Tore in 13 Spielen) sprangen US-Nationalspieler und Sprungwunder Gary Hines (119 Treffer) sowie Rückraumrechts Maximilian Drude (111 Tore) in die Bresche. Die für viele Bayernliga-Mannschaften fast unüberwindbare 6:0-Abwehr wird vom zweitligaerfahrenen Julian Bötsch bestens organisiert, der zudem am gegnerischen Kreis mit beachtlichen 75 Toren große Torgefahr ausstrahlt.

Zwar schrammte Bad Neustadt vor der Osterpause beim abstiegsbedrohten Drittletzten TSV Rothenburg (27:28) nur knapp an einer Blamage vorbei, dennoch dürfte es gerade zum Heimfinale für die dezimierten Bayreuther wohl kaum etwas zu bestellen geben.

Haspo Bayreuth: Hennig, Brückner – Berghammer, Goeritz, Funke, Wopperer (?), Fehring, Bader, Elschner, Klenk, Kritzenthaler (?), Baldauf, Müller, Klein.

Haspo-Damen beim Tabellenzweiten

Nachdem die Damen von Haspo Bayreuth vor der Osterpause in der Bayernliga das Oberfrankenderby in heimischer Halle gegen die HSG Fichtelgebirge (5.) nach einer desolaten zweiten Halbzeit mit 14:15 verloren haben, stehen sie im vorletzten Saisonspiel vor einer Mammutaufgabe: Am Samstag um 19:30 Uhr gastiert der Tabellenachte beim sehr heimstarken Tabellenzweiten HG Zirndorf.

„Natürlich wäre es eine absolute Überraschung, wenn wir in Zirndorf punkten würden“, weiß Haspo-Trainer Matthias Starz die Ausgangslage richtig einzuschätzen, ergänzt aber auch: „Mir ist es aber viel wichtiger, dass wir vor allem eine Reaktion auf das verpatzte Derby zeigen und uns 60 Minuten lang zerreißen.“

Die HG Zirndorf ist in dieser Saison vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen und profitiert dabei auch vom Haftmittelverbot in der Halle. Lediglich zwei Unentschieden gegen HC Erlangen (26:26) und TSV Haunstetten (28:28) ließ das Team von HG-Trainer Zeljko Cokesa zu. „Der Kern der Zirndorfer Mannschaft ist sehr gut eingespielt, daher macht sie nur sehr wenige technische Fehler“, sagt Starz. Im Angriff geht vor allem Gefahr von Lisa Kleinert (124 Tore), Marina Raab (86), Maren Kammerer (81) und Janina Herklotz (72) aus. Bei der Bayreuther 25:28-Hinspielniederlage waren vor allem Maren Kammerer (8 Tore) und Janina Herklotz (6) nur schwer unter Kontrolle zu bringen.

„Für uns geht es in den letzten beiden Spielen um einen positiven Abschluss der nicht immer optimal verlaufenen Saison“, sagt der Haspo-Trainer und ergänzt: „Die Favoritenrolle liegt ganz klar bei Zirndorf. Wir sind aber auch ohne Haftmittel durchaus in der Lage, Zirndorf zu ärgern und bei perfektem Spielverlauf vielleicht sogar etwas Zählbares mitzunehmen.“

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