Vor 50 Jahren Der 30.11.1968: Butter-Skandal in der Kaserne

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 30. November und 1. Dezember 1968 berichteten wir unter anderem von einem merkwürdigen Vorfall in der Bayreuther Markgrafenkaserne.

 
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In der Bayreuther Markgrafenkaserne kam damals der Verdacht auf, dass Butter verschoben werden könnte. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 30. November und 1. Dezember 1968 berichtete, war ein Angehöriger der Versorgungsbatterie dabei beobachtet worden, wie er einen 25 Kilo schweren Butterblock aus der Kasernenküche trug und in sein Auto lud. Am nächsten Tag brachte er den Block zurück.

„Aufgrund seines merkwürdigen Verhaltens musste man annehmen, dass die Butter außerhalb des Kasernenbereichs abgesetzt werden sollte“, sagte Major Klaus-Dieter Lindig, Kommandant des Panzergrenadierbataillons 125. Er erstattete bei der Kriminalpolizei Anzeige.

„Wir haben sofort alle Maßnahmen ergriffen, dass sich ein solcher Fall nicht wiederholen könnte. Auf Grund des Vorkommnisses hat vorläufig das Panzergrenadierbataillon die Bewirtschaftung der Küche übernommen“, so Lindig.

Der Mann, gegen den ermittelt wurde, sei nicht etwa ein junger Gefreiter, sondern eine Persönlichkeit von Rang mit gewissen Verdiensten, verriet Lindig weiter.

Ermittelt wurde auch gegen den Geschäftsmann, für den die Butter angeblich bestimmt gewesen sein sollte. Er wehrte sich heftig gegen alle Verdächtigungen. Die Polizei kündigte an, dass die Ermittlungen wohl noch ein paar Wochen dauern würden.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem großen Einsatz für die Bayreuther Feuerwehr. Anwohner der Siedlung in Meyernberg hatten die Feuerwehr gerufen, weil aus einem mit Planen abgedeckten Bauteilelager dicke Rauchschwaden hervorquollen.

Mehrere Baufirmen hatten noch feuchte Betonplatten abgestellt, abgedeckt und mit einem kleinen Ofen vor der Kälte schützen wollen. Die Feuchtigkeit des Materials und die Wärme unter der Plane hatten für eine außerordentliche Dampfentwicklung gesorgt.

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