Vor 50 Jahren Der 26.11.1968: Umstrittenes Freibad

Von Alina Steffan
Repro: Nordbayerischer Kurier Foto: Peter Gisder

VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 26. November 1968 berichteten wir unter anderem von der ungewissen Zukunft eines kleinen, aber feinen Freibads.

 
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Das Freibad in St. Johannis hatte im vergangenen Jahr gerade einmal 1954 Besucher im gesamten Sommer angezogen. Wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 26. November 1968 berichtete, überlegten die Bayreuther Stadtwerke daraufhin, das Bad zu schließen.

„Obwohl wir uns alle Mühe gegeben haben, kam das Flussbad bei der Bevölkerung nicht an, wir sollten es uns ernstlich überlegen, ob wir unter diesen Umständen das Bad noch weiterbetreiben können“, erklärte Wasserwerkschef Robert Lang. Viele Bayreuther ärgerten sich bereits darüber, dass es im selben Jahr keine öffentliche Eislauffläche in Bayreuth geben sollte. Da sorgten die Spekulationen über die Schließung des Freibads in St. Johannis für Unmut.

Die Wasserwacht St. Johannis wandte sich daraufhin in einem Brief an den Stadtrat und brach eine Lanze für das kleine Freibad. Es sei eine „Oase der Ruhe“ und würde – wenn auch von wenigen – dafür sehr geschätzt.

Die Wasserwacht, die das ehrenamtliche Aufsichtspersonal für das Bad stellte, mahnte: „Man sollte beim ersten Draufzahlen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.“ Der Stadtrat kündigte an, sich im Laufe des Winters mit der Zukunft des Bades auseinandersetzen zu wollen.

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von zwei Jugendlichen, die sich im Kaufhaus Hertie hatten einsperren lassen, um dort die Nacht zu verbringen.

Die beiden Jungen im Alter von zwölf und 13 Jahren waren vormittags aus der Förderschule Fassoldshof ausgerissen und per Anhalter nach Bayreuth gefahren. Im Kaufhaus wollten sie sich außerdem mit der nötigen Ausrüstung für eine Winterreise, wie Mänteln und Taschenlampen, ausstatten. Die Polizei nahm die Jungen in Gewahrsam und brachte sie nach Fassoldshof zurück.

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