VOR 50 JAHREN. Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 30. November und 1. Dezember 1968 berichteten wir unter anderem von einem merkwürdigen Umgang eines Landwirts mit seiner Schwiegermutter.
Der „Nordbayerische Kurier“ berichtete in der Ausgabe vom 30. November und 1. Dezember 1968 von einem Prozess vor dem Bayreuther Schöffengericht. Ein 32-jähriger Landwirt aus dem Landkreis Ebermannstadt war angeklagt, über seine 58-jährige Schwiegermutter hergefallen zu sein und sie sexuell bedrängt zu haben. Er ließ erst von ihr ab, als die Kinder des Angreifers ins Zimmer stürzten.
Vor dem Gericht erklärte der 32-Jährige, er habe seine Schwiegermutter mit dieser Tat unter Druck setzen wollen. Sie hatte bei Streitigkeiten des Angeklagten mit seiner Ehefrau immer zu ihrer Tochter gehalten und schlecht über ihren Schwiegersohn geredet. „Nun kann ich ihr jederzeit drohen: ‚Du hast’s ja auch schon mit mir gehabt, also halt deinen Mund‘“, hatte sich der Angeklagte bei seiner Tat gedacht, wie er vor Gericht zugab.
Der Plan schlug allerdings fehl, weil seine Ehefrau ihn anzeigte. Der Landwirt wurde zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt.
In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem neuen Trend, den die Bayreuther Spielwarenhändler im damaligen Weihnachtsgeschäft beobachteten. Die Industrie achtete beim Angebot immer mehr darauf, didaktisch wertvolle Spielwaren zu gestalten.
Spielsachen, welche die Orientierung nach rechts und links, die Beobachtungsgabe, das Gedächtnis und den Wortschatz trainierten, waren bei den Eltern besonders gefragt. Auch Holzspielzeug war damals beliebt. Die Kinder selbst verlangten zunehmend nach technischen Raffinessen, wie beispielsweise Puppen, die laufen, essen und sprechen konnten.
