Genau ein Jahr ist es her, dass Jürgen Hartmanns Herz aufhörte zu schlagen. „Die Ärzte sagten mir, dass ich großes Glück hatte, dass ich das überlebt habe“, sagt Hartmann.
Vor einem Jahr wäre Jürgen Hartmann fast gestorben. Er war mit seinen Kollegen auf dem Weg zu einem Feuerwehreinsatz. Doch dann bekam er keine Luft mehr. Seine Kameraden wussten sofort, was zu tun ist.
Genau ein Jahr ist es her, dass Jürgen Hartmanns Herz aufhörte zu schlagen. „Die Ärzte sagten mir, dass ich großes Glück hatte, dass ich das überlebt habe“, sagt Hartmann.
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Der 49-Jährige war auf dem Weg zu einem Einsatz mit der Freiwilligen Feuerwehr Trockau. Die Zentrale meldete einen Verkehrsunfall auf der A 9 Richtung Bayreuth. Hartmann war der Gruppenführer und mit fünf anderen Feuerwehrleuten zusammen. Schon im Feuerwehrauto merkte er, dass er keine Luft mehr bekam. „Wie wenn es mir den Hals abgeschnürt hätte“, sagt Hartmann. Er sollte etwas zum vorausfahrenden Auto funken, gab das dann aber an einen anderen Kameraden weiter. „Ich kann mich noch erinnern, dass ich aufstehen wollte, aber dann bin ich zusammengebrochen“, sagt Hartmann.
Er wachte erst wieder im Krankenhaus auf. „Ich hatte ein Kammerflimmern“, sagt Hartmann. Das Kammerflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der sich der Herzmuskel nicht mehr richtig zusammenzieht. Behandelt man das Kammerflimmern nicht, führt es wegen der fehlenden Pumpleistung unmittelbar zum Tod.
Hartmanns Kollegen mussten also schnell handeln. Sie hielten an der Autobahn an, schnitten ihm die Feuerwehruniform auf und versorgten ihn mit einer Sauerstoffmaske. Mit einem Defibrillator, der bei Herzrhythmusstörungen Stromstöße abgibt, belebten sie ihn wieder. Der Notarzt, der bei dem Autounfall vor Ort war, bahnte sich in einem Polizeiwagen einen Weg durch den Gegenverkehr.
„Bis der Arzt da war, haben mich meine Kollegen mit Sauerstoff und Pumpen am Leben gehalten“, sagt Hartmann. Dass er am Abend des Unfalls im Klinikum Bayreuth aufgewacht ist, weiß Hartmann nicht mehr. „Daran kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern.“ Es sei aber völlig normal, dass nach so einem Unfall das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniere.
Die Ärzte bauten Hartmann einen Herzschrittmacher ein. Und der kam nach seiner Entlassung gleich zwei Mal zum Einsatz. Denn Hartmann stürzte sich zu schnell wieder in seine Arbeit. Er betreibt den Gasthof Löffler in Trockau. Zehn Tage später war er wieder in der Notaufnahme. Sein Herz war den normalen Arbeitsalltag nicht gewohnt. „Ich hätte es ein wenig langsamer angehen müssen“, sagt Hartmann.
Dabei hatte es vorher keine Anzeichen von gesundheitlichen Problemen gegeben. Sechs Wochen vor dem Zusammenbruch hat er sich von einem Arzt komplett untersuchen lassen und alles war in Ordnung. „Wir müssen die Untersuchung bei der Feuerwehr alle drei Jahre machen. Ich dachte, ich bin kerngesund“, sagt Hartmann. Seit seinem Unfall gehe er die Dinge gelassener an. „Man wird ruhiger und lässt sich nicht mehr so von allem stressen. Ich bin für jede Minute dankbar.“
Hartmann ist seit 35 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Trockau. Als seine Kollegen ihn im Krankenhaus besuchten, brachten sie ihm einen Einsatzwecker mit. Zwar konnte Hartmann die ersten Monate noch nicht bei seinen Kollegen sein. Aber er wusste zumindest immer, wann sie einen Einsatz hatten.