Von der Bierflasche bis zum Autoreifen Unrat, so weit das Auge reicht

Klaus Trenz
Eine von über 50 kleinen Gruppen, die am Parkplatz an der der Bundesstraße 85 gegenüber der Einfahrt nach Horlach Abfall sammelte. Nach nicht ein mal einer Stunde waren dort mehrere Müllsäcke voll. Auch Bürgermeister Wolfgang Nierhoff legte Hand an Foto: red

Riesige Resonanz auf Rama-Dama-Aktion – Mehr als 50 Gruppen sammeln elf Stunden Müll und Abfall

 
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Pegnitz - Wenn bei einer Rama-Dama-Aktion Unmengen an Müll und Unrat zusammenkommen, dann kann man schlecht von einem Erfolg sprechen, vielmehr von – gelinde gesagt – fehlendem Umweltbewusstsein. Erfolgreich allerdings war die Resonanz auf die von Bürgermeister Wolfgang Nierhoff initiierte Säuberungsaktion am Samstag in den Fluren, neben Wegen und auf Parkplätzen rund um Pegnitz.

Mehr als 50 Gruppen aus Vereinen und Organisationen sowie Privatleute und sogar amerikanische Teilnehmer des Partners der Stadt vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr nahmen an der Aktion teil – Corona-konform und mit dem gebotenen Abstand. Was dabei zusammengekommen ist, hat selbst die Sammler überrascht – und schockiert. Ein großer Container mit Restmüll und Schrott war am Ende komplett voll. Dazu kamen mehrere Dutzend Altreifen mit und ohne Felgen. Das eigentlich traurige Ergebnis komplettierten Altmetall und „Tausende von Flaschen“, wie Wolfgang Nierhoff mitteilte die vom Unrat heraussortiert und extra verwertet werden.

Elf Stunden im ehrenamtlichen Einsatz

„Ich freue mich über die Riesenresonanz“, sagte Nierhoff am Samstag Nachmittag beim Sammeln des Mülls. Er hatte den ganzen Tag selbst mit Hand angelegt, das habe er früher schon getan und werde es auch weiterhin tun. Mit ihm zusammen engagierten sich die Stadtverwaltungsangestellte Kathrin Hauck und zwei Bauhofmitarbeiter. Nierhoff legt Wert auf die Feststellung, dass die städtischen Angestellten und Arbeiter dies ehrenamtlich getan hätten. Von 10 Uhr bis gegen 21 Uhr abends hat man den gesammelten Müll zusammengetragen und sortiert. „Es ist eigentlich schlimm, das man solche Aktionen machen muss“, so Nierhoff, „aber dass so viele Menschen mitmachten, ist ein gutes Zeichen.“ Nierhoff dankt auch der Entsorgerfirma Violia, die den Container gestellt und versichert hat, den gesammelten Müll kostenlos zu entsorgen. Arbeitshandschuhe und Müllsäcke wurden von der Stadt gestellt.

Kopfschütteln über die Mengen an Müll gab es vom Bürgermeister und seinen Helfern noch tags darauf am Sonntag. Vor allem die vielen Autoreifen, die man gefunden hat, sorgen für Fassungslosigkeit, könnten die doch leicht einem Recycling zugeführt werden. Das gleiche gelte für die unzähligen Flaschen, die man überall in entsprechenden Glascontainern ohne viel Mühe entsorgen könnte.

„Man sieht an der Menge des gesammelten Mülls, wie wichtig solche Aktionen sind und auch bleiben werden“, sagte der Bürgermeister. Für Umweltbewusste und Naturliebhaber hat Nierhoff einen kleinen Tipp auf Lager: Wenn man unterwegs sei, könne man ja immer eine kleine Tüte mitnehmen und bei Spaziergängen oder Wanderungen liegengebliebenen Müll etwas aufsammeln und ihn dann richtig entsorgen. Das wäre ein kleiner und müheloser Beitrag jedes Einzelnen zum Umweltschutz aber vielleicht einer mit großer Wirkung. Vor Zeitgenossen, die meinen, dass andere ihren Müll schon wegräumen, schütze das natürlich nicht.

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