"Mannheim war der letzte Standort", sagt Schneider am Volksfestplatz im Gespräch mit unserer Zeitung. 2011 war er das letzte Mal in Bayreuth, mit eher schlechter Erinnerung, denn: "Da hat es die meiste Zeit nur geregnet." Aber: Schneider setzt darauf, dass es diesmal anders wird. "Die Mischung am Platz macht es ja auch aus."
Und die sei diesmal richtig gut, mit hochwertigen, neuen Fahrgeschäften. "Man muss ja froh sein, wenn Schausteller in neue Anlagen investieren. Ist nicht mehr wie in den 80er Jahren, wo jedes Jahr was Neues auf den Markt kam." Schneider muss es wissen: Er ist Schausteller in achter Generation, seit mehr als 250 Jahren ist das Unterwegs das Zuhause der Familie. "Die Tochter ist hier auch mit dabei, mein Sohn steht zeitgleich mit dem Autoscooter auf der Kirmes in Geldern."
Heimspiel für rund zehn Schausteller
Eine von rund zehn Schaustellern, die Heimspiel haben, ist Gudrun Sommerer. Bayreuther Volksfest, das ist "für mich das Highlight im Jahr, ein ganz anderes Gefühl als auf anderen Plätzen", sagt sie. Die BMTG habe "wieder richtige Kracher nach Bayreuth geholt. Ein schöner Platz - da kenne ich mich aus", sagt Sommerer. Die Erwartungen an die kommenden zehn Tage sind hoch, sagt sie. Man investiere auch viel: "Bayreuther Volksfest ist kostspielig: Platzgeld, Reklame, Sicherheit."
"Das sind ja Profis"
Verkehrsdirektor Jan Kempgens, der bei der BMTG für die Veranstaltungen unter freiem Himmel zuständig ist, sagt im Gespräch mit dem Kurier, dass der Aufbau des Volksfestes "mehr oder weniger nahtlos mit dem Abzug der Händler vom Flohmarkt nach dem 28. April begonnen hat. Da sind die ersten auf den Platz gekommen".
In der Nacht zum Dienstag folgten noch einmal große Fahrgeschäfte. "Da geht es natürlich noch einmal richtig eng zu, weil ja die meisten anderen Schausteller schon aufgebaut haben. Das ist immer ein Spagat. Aber: das sind ja Profis, die kriegen das hin."
Parallel läuft die Abnahme
Parallel zum Aufbau laufe auch bereits die Abnahme durch Feuerwehr und Bauordnungsamt, damit sämtliche sicherheitsrechtlichen und feuerpolizeilichen Vorschriften eingehalten werden. "In diesem Jahr müssen erstmals größere Abstände zwischen den Fahrgeschäften und den Wagen eingehalten werden", sagt Kempgens.
Deshalb sei es "ein bisschen hektischer" als in den Vorjahren gewesen, "weil ja jeder Schausteller nach Möglichkeit alles direkt am Geschäft haben will" - also neben seinem Fahr- oder Spielgeschäft auch den Wohnwagen, unter anderem. "Wir haben natürlich versucht, auf die Rücksicht zu nehmen, die direkt für das Geschäft vor Ort etwas herstellen. Und auf die, die kleine Kinder haben. Es sind aber auch alle sehr kooperativ", sagt Kempgens. Schließlich gebe es auch Festplätze, auf denen noch weniger Platz sei als in Bayreuth.
Banger Blick Richtung Wetter
Ein banger Blick geht wie immer in Richtung Wetterprognose: "Es soll ja kühler werden", sagt Kempgens. "Aber kühler ist besser als 28 Grad, da kommen auch weniger - oder die Gäste kommen zu spät aufs Volksfest." Bislang, sagt Kempgens, laufe aber alles nach Plan am Volksfestplatz: "Alle Schausteller, die zugesagt hatten, sind gekommen. Auch der Festumzug ist mit 2400 Teilnehmern noch einmal um rund 100 Teilnehmer gegenüber dem Vorjahr größer geworden."
Stillstand während des Umzugs
Autofahrer müssten sich während des Festumzugs am Freitag auf vorübergehende Verkehrsbehinderungen einstellen, teilt die Stadt mit. Der Festumzug werde ab 16.30 Uhr in der Fußgängerzone aufgestellt. Aus Sicherheitsgründen müsse die Kanzleistraße ab dem Zeitpunkt gesperrt werden.
Um 17.30 Uhr setze sich der Zug in Bewegung und ziehe sich über den Sternplatz, die Richard-Wagner-Straße, Wieland-Wagner-Straße, Miedelstraße und Äußere Badstraße zum Volksfestplatz. Dabei könne es zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen kommen, heißt es in der Mitteilung.
Auf dem Hohenzollernring an der zur Wieland-Wagner-Straße müsse mit einer 30-minütigen Vollsperrung gerechnet werden. Es werde empfohlen, diesen Bereich weiträumig zu umfahren.