Viele Besucher, volle Betten Der zweite Super-Sommer im Fichtelgebirge

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Susanne Steinlein und Wilhelm Zapf von der Touristinformation in Bischofsgrün haben seit einigen Wochen alle Hände voll zu tun. Sie versuchen auch Spontan-Urlaubern noch eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Foto: red/red

Der Urlaub zuhause boomt seit dem Corona-Jahr 2020. Im Sommer vergangenen Jahres ist vor allem das Fichtelgebirge gefragt gewesen, die Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen waren gut ausgelastet. Wie schaut es in diesem Sommer aus? Kommt er ran an den Tourismus-Boom im Fichtelgebirge vom vergangenen Jahr?

 
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Bischofsgrün/Fichtelberg - Der Urlaub zuhause boomt seit dem Corona-Jahr 2020. Im Sommer vergangenen Jahres ist vor allem das Fichtelgebirge gefragt gewesen, die Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen waren gut ausgelastet. Wie schaut es in diesem Sommer aus? Kommt er ran an den Tourismus-Boom im Fichtelgebirge vom vergangenen Jahr?

Bisher sieht es so aus, sagt Wilhelm Zapf, der Leiter der Touristinformation in Bischofsgrün. Man könne auch 2021 schon von einem Boom sprechen. Die Buchungszahlen sind bis jetzt ähnlich gut wie 2020, die Nachfrage nach Urlaub daheim in Deutschland ist weiterhin groß. Ob dieses Jahr das vergangene noch toppen kann, das werde man dann am Ende des Sommers sehen. Nach den Hotelöffnungen im Mai musste der Tourismus erst mal „wieder Fahrt aufnehmen“, sagt Zapf. In den ersten Wochen nach dem Lockdown hatten sich noch nicht ganz so viele Touristen angekündigt.

Viele Spontan-Urlaub

Inzwischen hat sich das Blatt aber gewendet. In der vergangenen Woche griff die Touristinformation Bischofsgrün zu ungewöhnlichen Mitteln und fragte per Facebook-Aufruf freie Kapazitäten bei den Vermietern an. Der Grund: Einige Urlauber waren spontan angereist, die Betten-Kapazitäten aber fast ausgeschöpft. Zusätzlich mussten noch die Skispringerinnen des Women-Alpencups, der an diesem Wochenende in Bischofsgrün stattfindet, untergebracht werden. „Das war schon eine Herausforderung“, sagt Zapf. „Aber wir unterstützen die Gäste natürlich gerne bei der Suche.“

Schwierig wird es vor allem dann, wenn Urlauber anreisen, noch keine Unterkunft gebucht haben und auf gut Glück noch einen Schlafplatz haben möchten. Das sei vor allem in der Ferienzeit problematisch, komme aber dennoch öfters vor.

„Wir tauschen uns rund um den Ochsenkopf gut aus und verweisen die Gäste dann auch in andere Gemeinden“, sagt Regina Rabenstein von der Touristinformation in Warmensteinach. Auch ihr ist aufgefallen, dass aktuell viele Kurzentschlossene ins Fichtelgebirge reisen. Der Andrang wäre vergleichbar mit dem im Jahr 2020. Es seien immer mehr Familien und junge Leute, die den Urlaub daheim zu schätzen gelernt haben. „Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.“

Corona-Regeln variieren

Allerdings gibt es da noch eine andere Hürde: die Corona-Regeln, die von Bundesland zu Bundesland abweichen. In Sachsen beispielsweise fällt die Maskenpflicht bei einer niedrigen Inzidenz weg, in anderen Bundesländern gibt es keine FFP2-Masken-Pflicht. Dass in Bayern ganz andere Regeln gelten, darüber sind viele Touristen erst mal verwundert. Auch, dass sie im Hotel einen Negativtest vorlegen müssen – unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind – trifft nicht bei allen Touristen aus anderen Bundesländern auf Verständnis.

Um dem vorzubeugen bekommen alle Gäste des Waldhotels am Fichtelsee eine E-Mail mit den aktuellen Corona-Regelungen, die in Bayern gelten, sagt Michael Waigel, der Leiter des Hotels im Gespräch mit dem Kurier. „Wir haben auch FFP2-Masken und Schnelltests für die Gäste vorrätig.“ Mit der Buchungssituation ist Waigel im Moment sehr zufrieden, das Waldhotel ist in den Sommerferien zu 98 Prozent ausgelastet.

Mehr Papierkram

Auch Kerstin Zinnert freut sich über den großen Andrang. Zusammen mit ihrer Mutter führt sie den Gasthof und das Hotel Siebenstern in Bischofsgrün, die Zimmer sind gut gebucht. „Zum einen sind es Festspiel gewesen, zum anderen merken auch wir wieder den Trend zum Urlaub daheim“, sagt Zinnert. Auch viele Oberfranken hätten inzwischen einen Kurzurlaub im Fichtelgebirge für sich entdeckt. Corona sei aber bei den Vermietern und den Gästen immer noch im Hinterkopf. Es müsse in diesem Jahr wegen Testnachweis und Co. noch mehr beachtet und kontrolliert werden. „Wir merken es vor allem an den Papierbergen für die Kontaktnachverfolgung. Nicht jeder hat die Luca-App.“

Ob der Sommer 2021 den vom Vorjahr noch einmal übertreffen wird, bleibt abzuwarten. Und auch, wie es im Herbst weitergeht. „Wir hoffen auf jeden Fall, auf einen Herbst ohne große Corona-Einschränkungen“, sagt Wilhelm Zapf.

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