Nicht nur bauliche Veränderungen habe es gegeben. Ab der Wiedereröffnung müsse auch sie mit ihren Mitarbeiterinnen im Schichtdienst arbeiten. „Wir haben die Arbeitszeiten auf mehrere Tage entzerrt und arbeiten weniger Stunden.“ Dadurch sei die Kernzeit, die alle zusammen arbeiten, kürzer.
Trotzdem freuen sie und ihr Team sich, nach so langer Zeit wieder arbeiten zu dürfen: „Wir waren ja nur zu Hause. Da ist nicht viel geschehen.“ Ihr habe vor allem der Kundenkontakt gefehlt. Das Reden mit den Leuten gehöre zu ihrem Beruf einfach dazu. „Der Friseur redet natürlich viel. Das ist schon eine Art Seelenpflege“ sagt sie lachend. Auch bei ihre seien alle März-Termine so gut wie voll: „Wir sind schon im April angelangt.“
Auch am Montag geöffnet
Manuela Wiegärtner, Inhaberin von Manuelas Frisierstube, bietet ab der Wiedereröffnung flexible Öffnungszeiten an. „Wir haben normalerweise feste Zeiten. Jetzt haben wir aber abends länger offen“, erklärt sie. Hinzu komme, dass jetzt auch samstags ganztägig und am Montag, dem eigentlich „heiligen Ruhetag“ für Friseure – geöffnet sei. Das habe zwei Gründe: Ihre Kunden sollen nicht so lange auf einen Termin warten und zum anderen will sie ihre Verluste zumindest annähernd wieder aufarbeiten. „Ich habe meine Rücklagen aufgebraucht und mein Laden ist auch nicht so groß.“
Sie ist der Meinung, dass der Staat sie und die anderen Friseure im Stich gelassen habe. Man könne zwar Hilfe beantragen, ob sich das aber für sie rentiert, wisse sie noch nicht. „Wir bekommen ja höchstens 90 Prozent der laufenden Kosten. Da der Antrag sehr kompliziert ist, muss das ein Steuerberater machen. Der macht das ja auch nicht umsonst.“
So freue sie sich umso mehr, endlich wieder ihren Kunden die Haare schneiden zu können. „Die Stimmung in unserem Team ist gut. Wir sind im März auch schon gut ausgebucht.“ Bei den Maßnahmen bleibe alles beim Alten. „Die Abstandsregeln und die Maskenpflicht sind ja bekannt.“ Auch die Plexiglasscheiben zwischen den Plätzen hatte sie schon vor dem Lockown in ihrem Salon. Neu sei, dass die Kunden eine FFP2-Maske tragen müssen.