Viel Arbeit vor dem Re-Start Haare schneiden im Schichtdienst

Der Salon Hair & Beauty Concept von Stephanie Huttarsch (Zweite von rechts) mit den Mitarbeiterinnen Foto: Klaus Trenz

Nach monatelangem Lockdown dürfen Friseursalons am 1. März wieder öffnen. Bei vielen Salons laufen die Vorbereitungen daher auf Hochtouren. Wir haben uns bei drei Friseuren in Pegnitz umgehört.

 
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Pegnitz - Bei Stephanie Huttarsch, Friseurmeisterin und Inhaberin des Friseursalons Hair & Beauty Concept, steht das Telefon nicht mehr still: „Die Nachfrage ist groß. Aktuell verbringe ich sehr viel Zeit am Telefon und mache Termine aus.“ Im März ist sie deswegen schon so gut wie ausgebucht.

Mitte Dezember musste sie wie alle anderen Friseure wegen des Lockdowns ihren Salon schließen. Jetzt, fast drei Monate später, ist die Vorfreude bei den Kunden groß. Das habe sie bereits am Telefon bemerkt: „Die Leute konnten ja seit Mitte Dezember nicht mehr zum Friseur gehen.“

Bei den Terminen handle es sich zum großen Teil um Stammkunden. Trotzdem versuche sie, jeden der anruft, unterzubringen. An den Auflagen und Maßnahmen habe sich gegenüber dem Vorjahr nicht viel geändert: „Die sind fast identisch. Wir müssen eine Maske tragen, den Abstand einhalten und das Hygienekonzept befolgen.“

Neu sei, dass sich weniger Personen gleichzeitig im Salon aufhalten dürfen. Daher arbeite sie mit ihren Mitarbeiterinnen jetzt im Schichtbetrieb. Damit habe aber keiner ein Problem: „Die freuen sich einfach, endlich wieder was zu tun zu haben und die Kurzarbeit hinter sich zu lassen.“ Was die Eröffnung noch besonderer macht: Ende März feiert sie das fünfjährige Bestehen ihres Salons: „Es ist natürlich umso schöner, wenn wir zum Jubiläum wieder offen haben“, sag Stephanie Huttarsch.

Kürzere Kernzeit

Sabine Florian, Inhaberin des Salons Kommhair, hat den Lockdown für einen Umbau genutzt. „Wir haben das Ganze ein wenig coronafreundlich umgestaltet“, sagt sie. Bereits nach dem ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr durften die Friseure ab Mai wieder öffnen – unter den entsprechenden Auflagen. Zwischen den Plätzen musste 1,50 Meter Abstand sein. „Das ist auch weiterhin so. Wir haben es jetzt nur so umgestaltet, dass es ansprechender aussieht“, erzählt Florian.

Nicht nur bauliche Veränderungen habe es gegeben. Ab der Wiedereröffnung müsse auch sie mit ihren Mitarbeiterinnen im Schichtdienst arbeiten. „Wir haben die Arbeitszeiten auf mehrere Tage entzerrt und arbeiten weniger Stunden.“ Dadurch sei die Kernzeit, die alle zusammen arbeiten, kürzer.

Trotzdem freuen sie und ihr Team sich, nach so langer Zeit wieder arbeiten zu dürfen: „Wir waren ja nur zu Hause. Da ist nicht viel geschehen.“ Ihr habe vor allem der Kundenkontakt gefehlt. Das Reden mit den Leuten gehöre zu ihrem Beruf einfach dazu. „Der Friseur redet natürlich viel. Das ist schon eine Art Seelenpflege“ sagt sie lachend. Auch bei ihre seien alle März-Termine so gut wie voll: „Wir sind schon im April angelangt.“

Auch am Montag geöffnet

Manuela Wiegärtner, Inhaberin von Manuelas Frisierstube, bietet ab der Wiedereröffnung flexible Öffnungszeiten an. „Wir haben normalerweise feste Zeiten. Jetzt haben wir aber abends länger offen“, erklärt sie. Hinzu komme, dass jetzt auch samstags ganztägig und am Montag, dem eigentlich „heiligen Ruhetag“ für Friseure – geöffnet sei. Das habe zwei Gründe: Ihre Kunden sollen nicht so lange auf einen Termin warten und zum anderen will sie ihre Verluste zumindest annähernd wieder aufarbeiten. „Ich habe meine Rücklagen aufgebraucht und mein Laden ist auch nicht so groß.“

Sie ist der Meinung, dass der Staat sie und die anderen Friseure im Stich gelassen habe. Man könne zwar Hilfe beantragen, ob sich das aber für sie rentiert, wisse sie noch nicht. „Wir bekommen ja höchstens 90 Prozent der laufenden Kosten. Da der Antrag sehr kompliziert ist, muss das ein Steuerberater machen. Der macht das ja auch nicht umsonst.“

So freue sie sich umso mehr, endlich wieder ihren Kunden die Haare schneiden zu können. „Die Stimmung in unserem Team ist gut. Wir sind im März auch schon gut ausgebucht.“ Bei den Maßnahmen bleibe alles beim Alten. „Die Abstandsregeln und die Maskenpflicht sind ja bekannt.“ Auch die Plexiglasscheiben zwischen den Plätzen hatte sie schon vor dem Lockown in ihrem Salon. Neu sei, dass die Kunden eine FFP2-Maske tragen müssen.

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