Viehhaltung Zahl der Rinder auf Rekordtief

Auch in Kulmbach stehen immer weniger Küche in den Ställen und auf der Weide. Nicht nur für Metzger könnte das spürbare Konsequenzen haben.

 
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Ein Rind der Rasse Gelbvieh, auch Frankenvieh genannt, steht auf einer Weide in Bayreuth. Foto: David Ebener/dpa

Die gute Nachricht zuerst: Bundesweit sinken zwar die Rinderbestände, aber die Versorgung mit Rindfleisch ist in der kommenden Grillsaison nicht gefährdet. Was nicht aus den heimischen Ställen oder von deutschen Weiden kommt, wird durch Importe abgefedert. Das ist notwendig, weil die Zahl an Rindern Ende 2022 bundesweit den niedrigsten Wert seit 2009 erreicht hat: 10,997 Millionen Milchkühe, Mastrinder, Zuchttiere, Mutterkühe oder Kälbchen wurden zum Stichtag 3. November 2022 in Deutschland gezählt. Das sind rund 43 000 weniger als ein Jahr zuvor. Im Kreis Kulmbach geht die Rinderhaltung ebenfalls zurück: aktuell werden 19 204 Tiere gehalten, 366 weniger als vor einem Jahr.

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Unterteilen wir den Bestand der potenziellen Fleischlieferanten, dann gab es Ende 2022 rund 3,81 Millionen Milchkühe, die neben Fleisch das zweite wichtige Nahrungsmittel sicherten. Lokal betrachtet, waren von den genannten 19 204 Rindern, die am Stichtag 3. November 2022 im Kreis Kulmbach gezählt wurden, 7600 Milchkühe. Auf die letzten fünf Jahre gesehen, sah die Rinder-Entwicklung so aus: Für 2017 steht in der Regionaldatenbank Genesis für unseren Bereich ein Bestand von 22 384 Rindern (Milchkühe: 8620). Zwölf Monate später waren es 21 419 Rinder (Milchkühe: 8257). Im Jahr darauf meldeten die Viehhalter 20 537 Rinder (Milchkühe: 7948), zum Stichtag 2020 waren es 20 106 Rinder (Milchkühe: 7790), zum Stichtag 2021 dann 19 570 Rinder (Milchkühe: 7639).

Wie sich die Zahl der Rinder im Kreis Kulmbach entwickelt hat (Stichtag jeweils 03.11. des Jahres). Foto: zds

Die 7600 Milchkühe in den Ställen in der Region machen momentan rund 39,6 Prozent des gesamten Rinderbestands aus (2017: 38,5 Prozent). Deutschlandweit kletterte dieser Anteil in den vergangenen fünf Jahren von 34,2 (2017) auf 34,6 Prozent (2022). Die deutsche Landwirtschaft stieß 2021 insgesamt 54,8 Mio. Tonnen Klimagase aus. Den Hauptanteil innerhalb der Landwirtschaft machten die Methan-Emissionen mit 56,4 Prozent aus, die zu anteilig 76 Prozent aus der Verdauung stammen und nahezu vollständig auf die Rinder- und Milchkuhhaltung (95 Prozent) zurückzuführen sind, heißt es vom Umweltbundesamt. „Daher sind im Bereich der Rinderhaltung Maßnahmen sinnvoll, die neben einer generellen Reduktion der Tierbestände zum Ziel haben, die Tiere verstärkt vom Grünland zu ernähren’’, heißt es dazu in einem Statement des Amtes. Der Discounter Aldi hätte damit keine Probleme, wo das deutsche Steak fehlt, tritt eben das US-Rumpsteak an dessen Stelle. Preislich macht dies keinen Unterschied (39,99 Euro pro Kilo), wäre aber schlecht für den örtlichen Metzger, wenn der keinen Zugriff auf preiswerte Lieferanten aus dem Ausland mehr hätte und zahlungskräftige Kundschaft hat.