Vertragsverlängerung Raoul Korner geht in sechste Saison als Medi-Trainer

red
Weiterhin ein Team: Kapitän Bastian Doreth, Nico Wenzl, Philip Jalalpoor, Andreas Seiferth (von links) und Kay Bruhnke (vorne) werden bei Medi Bayreuth auch in der kommenden Saison von Raoul Korner (Mitte) trainiert. Foto: Peter Kolb

Raoul Korner verlängert seinen Vertrag bei Medi Bayreuth um eine weitere Saison. Als Grund nennt der Trainer unter anderem einen „Das kann es doch noch nicht gewesen sein“-Gedanken.

 
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Basketball - „Plan B wäre ein anderer Trainer“, hatte Alleingesellschafter Carl Steiner vor Kurzem in einem Gespräch mit unserer Zeitung zum auslaufenden Vertrag von Raoul Korner gesagt. Nun bleibt es jedoch weiterhin bei Plan A. Der 47-jährige Österreicher wird auch in der kommenden Saison bei Medi Bayreuth an der Seitenlinie stehen und geht damit in seine sechste Saison beim Bundesligisten.

Dass Raoul Korner „vor einer ziemlich unwägbaren und unsicheren Saison“ 2020/21 weiter das Amt des Headcoaches in Bayreuth übernommen habe, zeige die Verbundenheit, die er inzwischen zu Bayreuth und den Basketball bei Medi Bayreuth habe, wird Steiner nun in der Mitteilung des Vereins zitiert.

„Nach dieser speziellen und überaus außergewöhnlichen Saison wollen wir als Medi Bayreuth und Raoul Korner aber jetzt auch nochmals zeigen, dass unter normalen und regulären Umständen an diesem herausragenden Traditionsstandort noch einiges mehr möglich ist, und einfach auch wieder das Leben Basketball zelebrieren.“

Basketball sei die größte Party in der Stadt, „und das hat uns doch allen sehr gefehlt. Das war die Basis für die Übereinkunft für die Zusammenarbeit für eine weitere Saison mit Raoul Korner. Daher schätze ich mich und unsere gesamte Organisation glücklich, dass wir auch die Saison 2021/22 zusammen mit unserem bewährten sportlichen Leiter angehen können, zusammen dann hoffentlich wieder vor einer vollen Oberfrankenhölle.“

Einer der dienstältesten Trainer

Auch Geschäftsführer Johannes Feuerpfeil freut sich über die Vertragsverlängerung mit dem Trainer. „Raoul hat in den vergangenen fünf Jahren eine hervorragende Arbeit hier am Standort geleistet und sich als eine echte Identifikationsfigur für den Bayreuther Basketball etabliert. Vor allem mit dem sportlichen Ergebnis in der jetzt abgelaufenen Saison können wir sehr zufrieden sein, gerade unter Berücksichtigung der außergewöhnlichen Umstände.“

Nach den intensiven Gesprächen der vergangenen Wochen sei man sich sehr schnell einig gewesen, „dass wir gemeinsam hier am Standort noch einiges bewegen wollen.“ Nachdem Korner im Mai 2016 von den Löwen Braunschweig nach Bayreuth gekommen war, ist er nach John Patrick (seit 2013 bei den Riesen Ludwigsburg), Mladen Drijencic (seit 2015 bei den Baskets Oldenburg) und Rodrigo Pastore (seit 2015 bei den Niners Chemnitz) der dienstälteste Trainer bei einem Bundesligaklub. Tuomas Iisalo wird die Merlins Crailsheim bekanntlich nach dieser Saison nach ebenfalls fünfjähriger Tätigkeit verlassen.

Für Raoul Korner war ein Abschied aus Bayreuth aber offenbar keine realistische Option. „Wenn man gemeinsam durch dick und dünn geht, dann schweißt das zusammen. Die vergangene Saison war von den Vorzeichen her eine unglaublich herausfordernde, die wir aber letztendlich alle gemeinsam sehr gut gemeistert haben, dabei aber deutlich spürbar an unsere Grenzen gehen mussten“, sagt der Medi-Coach. „Gerade in schwierigen Situationen zeigt sich jedoch der wahre Charakter von Menschen und Organisationen. Ohne den bedingungslosen Zusammenhalt aller Beteiligten, sei es innerhalb des Teams, der Organisation oder der Sponsoren- und Fangemeinde, hätten wir das nicht geschafft.“

„Die alte Begeisterung wieder erwecken“

Gleichzeitig sei in den vergangenen Wochen ein „Das kann es doch noch nicht gewesen sein“-Gedanke in ihm gewachsen. „Denn was den Standort Bayreuth letztendlich von anderen abhebt, ist die Identifikation der Fans mit dem Team. Die Aussicht darauf, noch eine Saison in einer vollen Oberfrankenhölle zu coachen und mitzuhelfen, wieder ein Team auf die Beine zu stellen, das es schafft, die alte Begeisterung wieder zu erwecken, hat es mir relativ einfach gemacht, meinen Vertrag hier zu verlängern.“

Auch die Kaderplanungen für die kommende Saison laufen bereits. „Es ist noch sehr früh, aber ich führe Gespräche am laufenden Band und bin am Rekrutieren. Es ist quasi ein nahtloser Übergang.“ Zumindest ein bisschen Erholung müsse dann aber auch schon sein, verrät Korner. Wie es mit seiner Tätigkeit als österreichischer Nationaltrainer weitergeht, darüber seien noch „ein paar Details mit dem Verband zu klären. Vermutlich geht es aber weiter.“

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