Vergewaltigungsvorwürfe: Landgericht lässt Nachermittlungen anstellen Sexprozess: Ersatzrichter muss bald ran

Von Manfred Scherer

Im Vergewaltigungsprozess gegen einen wegen Serienvergewaltigung angeklagten 71-jährigen Unternehmer aus Westdeutschland wird wohl bald der Ersatzrichter zum Einsatz kommen.

 Foto: red

Das Gericht hat 15 neue Prozesstermine bis in den April 2016 bestimmt. Dann wird die hochschwangere Richterin Susanne Vonbrunn nicht mehr dabei sein – Richter Reinhard Schwarz, der schon seit Prozessbeginn etwas abseits auf der Richterbank saß, wird dann übernehmen.

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Dass das Verfahren dauert – bislang sind seit dem 22. September 15 Verhandlungstage absolviert, liegt am Prozessstoff: Fünf mutmaßliche Opfer, behauptete Straftaten über viele Jahre in die Vergangenheit zurück, zahlreiche Belastungs-, aber auch Entlastungszeugen – und Zweifel. Dem trägt die Strafkammer unter Vorsitz von Michael Eckstein Rechnung: Der Haftbefehl gegen den Angeklagten wurde, wie berichtet, aufgehoben, weil der dringende Tatverdacht nicht mehr bejaht werden kann.

Das bedeutet aber noch keinen Freispruch: Es gibt den Auftrag an einen Psychiater, zwei der mutmaßlichen Opfer auf ihre Glaubwürdigkeit zu untersuchen. Und es gibt viele Nachermittlungsaufträge. Eine zentrale Rolle dabei spielt eine vom mutmaßlichen Hauptopfer, der 49-jährigen Tochter des Angeklagten, behauptete Vergewaltigung am 2. Dezember 2010.

Rund um die angebliche Tat, die in einem Hotel in Westdeutschland begangen worden sein soll, hat das Gericht Alibi- und Belastungszeugen gehört. Ob die Polizei Beweise gefunden hat, dass der Angeklagte oder seine Tochter dort waren, soll am 18. Dezember, bekannt werden.

Die Vorgeschichte: