Verein Kulturhammer Offene Bühne trifft auf offene Ohren

red

Weil eine Band absagt, bringt der Verein Kulturhammer ein alternatives Programm auf die Bühne. Das kommt besser an als zunächst gedacht. Der Lohn: ein volles Haus.

 
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Der neue Vorstand des Vereins Kulturhammer hat seine erste große Veranstaltung gestemmt. Ein bisschen anders als geplant, aber dennoch mit großem Erfolg, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Eigentlich hätten die Orangeshakers den Tanzsaal zum Beben bringen sollen, doch das Konzert musste aus Krankheitsgründen abgesagt werden. Kurzerhand lud der Kulturhammer zu einer offenen Bühne ein – und es wurde ein großartiger Abend vor einem vollen Haus.

Zum Start in die Amtszeit der neuen Vorstandscrew kam ein „leerer Tanzsaal“ nicht infrage, und so besann man sich auf die Anfänge des Kulturhammers 1996, als ein Freundeskreis das Programm selbst in die Hand genommen hatte.

Gitarre, Gerede und „Grim“

Die Idee der offenen Bühne war geboren, und die ersten Programmnummern wurden aus dem großen Kreis der neu etablierten Führungscrew des Kulturhammers besetzt. Dazu kamen dann, aufgrund der Presseveröffentlichungen, Anfragen von weiteren Künstlern aus der Region. Bewusst hatte der neue Vorstand um Suna Elbasi einen großen Bogen der Kulturmöglichkeiten gespannt und damit einen Abend der Extraklasse geboten. Das Publikum hat es wohl geahnt, denn die Bude war voll bis in den Eingangsbereich. Der Kulturhammer bot die üblichen kleinen Gerichte an, und zur Feier des Tages war eine Cocktailbar aufgebaut.

Nach der Begrüßung zeigte Kati mit Gitarre und Gesang, welche Talente in der Führungscrew beim neuen Kulturhammer mitarbeiten. Lieder der 60er- bis 90er-Jahre wurden im zweiten Teil begleitet von „Denni und Benni“. Als Hinweis auf den kommenden Poetry-Slam im Kulturhammer war der Auftritt von Holger Fichtelhill gedacht. Als „Universal-Bühnen-Unterhalter, Rampensau und Wundertüte“ wurde er angekündigt – und genauso gestaltete er auch sein Programm. Staunen und Begeisterung über einen fantastischen Auftritt mit nordischer Musik rief das Duo „Grim“ hervor. Hannah Ludwig und Florian König spielten Bass und Nyckelharpa, ein sehr selten zu hörendes Instrument. Die Besucher wollten das Duo gar nicht mehr von der Bühne lassen, aber der nächste Programmpunkt wartete.

Erinnerungen an Harry Rowohlt

Helmut Tietz, Urgestein und Mitbegründer des Kulturhammers, berichtete über die Anfänge des Vereins in vier Episoden: Alles sei damals handgemacht gewesen, auch das Programm. In seiner charmanten Art berichtete Tietz von unvergesslichen Auftritten von Harry Rowohlt, den vielen bekannten Weltmusikern und weltbekannten Musikern, die im Tanzsaal in Kaiserhammer ihre Visitenkarten schon abgegeben haben.

Mit Beate Roth, Mezzosopranistin aus Wunsiedel, hatte sich eine Künstlerin gemeldet, die mit drei Arien das Publikum in Richtung Klassik entführte und begeisterte. Besonders das dritte Lied „On My Own“ aus „Les Misérables“ bekam stürmischen Beifall.

Nach Kathrin Reichel mit „Geschichten aus dem Leben“ gab es erneut „was auf die Ohren“. „The Dead Ginns“, das sind Sarah und Michael Kastel, die Rockabilly in neuer Art mit frechen deutschen und englischen Texten bieten. Zu hören gab es bekannte Songs, aber auch Eigenkompositionen mit Hitpotenzial. Spätestens nach dem Mitsing-Song „ Du hast den Farbfilm vergessen“ stürmte das Publikum die eilig hergestellte Tanzfläche.

Poetry-Slam am 27. Januar

Der Kulturhammer will ja erklärtermaßen dem Thema Tanz breiteren Raum einräumen. Wie schnell das umgesetzt werden kann, zeigten die DJs Maxi, Pöhni, Sven und Kathi. Sie legten auf und bedienten die Tanzwilligen bis tief in die Nacht mit Tanzmusik aus allen Musikrichtungen.

Noch eine gute Nachricht zum Schluss: das ausgefallene Konzert der „Orangeshakers“ wird am 23. September nachgeholt. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit. Die nächste Veranstaltung im Kulturhammer ist der Poetry-Slam am Freitag, 27. Januar, um 20 Uhr. Angemeldet haben sich bereits zehn Slamer aus Oberfranken. Der Eintritt ist frei, es wird daher empfohlen, Plätze unter 09235/1352 zu reservieren.

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