Doch die Konkurrenz ist groß: Apple Pay und Google Pay ermöglichen zum Beispiel per Smartphone ebenfalls das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse, bei Online-Zahlungen erfreut sich das US-Unternehmen Paypal auch bei Nutzern in Deutschland großer Beliebtheit.
Es gehe darum, Lücken im Girocard-System zu schließen, betonte Peucker. "Die Girocard ist die meistgenutzte Bankkarte in Deutschland und das meistgenutzte Zahlungsmittel an den Ladenkassen in Deutschland. Daher entwickeln wir die Girocard weiter und richten sie noch stärker an den Bedürfnissen der Kunden aus."
Müssen Verbraucherinnen und Verbraucher damit rechnen, dass die zusätzlichen Funktionen der Girocard sie etwas kosten? "Jedes Institut entscheidet selbst über seine Produkt- und Preispolitik", antwortete Peucker und sagte zugleich: "Bezahlfunktionen stehen im Wettbewerb, für Kunden gibt es Alternativen. Das ist allen bewusst."
Maestro ab 1. Juli 2023 Geschichte
Die Abschaffung der Maestro-Funktion - ein Angebot von Mastercard - greift zum 1. Juli 2023. Der Kreditkartenanbieter Mastercard hatte den Schritt unter anderem damit begründet, dass Karten mit der Maestro-Funktion mit vielen Online-Portalen nicht kompatibel seien. Bislang können Besitzer von Girokarten mit einem blau-roten Maestro-Logo auch im Ausland problemlos mit dieser Karte bezahlen sowie Geld abheben. Nach Angaben der DK wählen Banken und Sparkassen jetzt neue Partner für die Auslandsnutzung der Girocard oder haben die Funktion bereits ersetzt.
Attraktiver machen wollen Deutschlands Banken und Sparkassen ihr Zahlungsangebot auch durch die Einbindung der Girocard in ein gemeinsames Online-Bezahlverfahren. "Die technischen Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt wird das Angebot den Kunden zur Verfügung gestellt", fasste Peucker den aktuellen Stand bei diesem Thema zusammen. "Der erste Händler bietet es bereits an."
Im März 2021 hatte die Deutsche Kreditwirtschaft angekündigt, ihre Online-Bezahlverfahren Paydirekt, Giropay und Kwitt unter der Marke Giropay zu verschmelzen. Vom 10. Mai 2021 an wurden Verbraucherinnen und Verbraucher in einer mehrmonatigen Übergangsphase an die neue Marke herangeführt. Öffentlich-rechtliche, genossenschaftliche und private Institute wollen durch die Zusammenführung der Bezahlverfahren ermöglichen, im Internet auf möglichst einfachem Weg zu bezahlen sowie schnell Geld von Konto zu Konto zu überweisen - unabhängig davon, bei welcher Bank das Konto letztlich geführt wird.
Als operative Betriebsgesellschaft für die Zusammenführung der Online-Bezahlverfahren der Banken und Sparkassen in Deutschland fungiert Paydirekt.