Veranstalter enttäuscht Auf und Ab der Gefühle

Astrid Löffler
  Foto: Klaus Trenz

Nach Absage des Christkindlmarkts: Waren sollen aus dem katholischen Pfarrsaal heraus Käufer finden

 
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Pegnitz - „Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Absage der Weihnachtsmärkte kommt. Sonst hätten wir schon früher reagiert“, sagte Wolfgang Weber kurz nach Bekanntgabe, dass bayernweit die Weihnachtsmärkte abgesagt werden müssen. Noch am Freitagvormittag hatte der Organisator Kontakt mit der katholischen Pfarrei, die ihre Erlaubnis für den 50. Christkindlesmarkt am kommenden Wochenende erteilt hatte. Es sei ein Auf und Ab der Gefühle gewesen.

Er habe ein „schlüssiges und sicheres Konzept“ erstellt – mit Einbahn-System, getrennten Ein- und Ausgängen, Maskenpflicht und 2G-Regel. Kaffee und Kuchen im Pfarrheim hätte es dieses Jahr nicht gegeben. „Mit meinen Söhnen war ich vor ein paar Tagen in Bayreuth auf dem Weihnachtsmarkt. Im Vergleich dazu wäre unser Hygienekonzept viel sicherer gewesen“, ist Weber überzeugt.

Vorbereitungen seit Oktober

Seit Oktober liefen die Vorarbeiten für den Markt. Seit dem gestrigen Montag sollten Gestecke gebastelt werden; auch dafür ist das Material schon lange gekauft. Ebenso wie 120 Liter Rotwein, aus denen Glühwein gemacht werden sollte. Die Lose sind ebenfalls bereits vorbereitet und Plätzchen in großen Mengen gebacken. Sie müssten nur noch verpackt werden. Es hätten nur noch der Feinschliff und letzte Handgriffe gefehlt.

„Zwischenzeitlich haben wir ein Konzept ausgefeilt, um unsere fertigen Sachen verkaufen zu können“, teilte Weber dann am Sonntagmittag mit. Da es sich auch um Lebensmittel handle, müssten diese verkauft werden; eine Vernichtung komme keinesfalls in Frage.

Am kommenden Samstag und Sonntag, 27. und 28. November, würden deshalb jeweils von 15 bis 19.30 Uhr Plätzchen, selbst gemachter Glühwein, Adventskränze und Gestecke sowie Lose zum Verkauf angeboten. Der Verkauf und die Abwicklung finden aus den Fenstern vom Pfarrsaal (Pfarrzentrum der Herz-Jesu-Kirche) heraus statt, skizzierte Weber.

Dabei stünden 1200 Gewinne zur Verfügung – nach dem Motto „jedes Los gewinnt“ gebe es fünf oder zehn Lose für fünf respektive zehn Euro. Die Gewinne hätten einen Einzelwert zwischen fünf und 15 Euro, wirbt Weber für die Aktion. Geltende Hygieneregeln müssten beachtet werden. Telefonische Bestellungen sind bei Familie Weber unter der Telefonnummer 0 92 41/91 90 90 möglich. In den sozialen Medien werde noch umfangreich für die Aktion geworben.

„Die To-go-Aktion war vergangenes Jahr sehr erfolgreich“, berichtet Weber. Mit dem Erlös werden seit Jahrzehnten soziale Projekte in Indien und Nepal unterstützt. „Diese Menschen werden seit zwei Jahren vergessen, sie sind die Verlierer der Pandemie. Sie sind dringend auf unsere Spenden angewiesen“, sagt der Marktorganisator. Durch die Absage der Weihnachtsmärkte würden die Geimpften bestraft, findet er. „Das ist jetzt ein Sieg der Ungeimpften. Ich weiß nicht, ob das von allen so hingenommen wird“, gibt er zu bedenken und verweist noch mal auf die Projekte der Dritten Welt, die durch den Erlös des Christkindlesmarktes unterstützt werden sollen. Die Impfquote liege dort teilweise bei knapp zehn Prozent.

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