Urlaub daheim ist auch eine Gelegenheit, die Fränkische Schweiz mit anderen Augen zu erleben. Waischenfeld bietet neben dem Steinernen Beutel, Burgen und Brauereien auch Ausstellungen des Kunstforums und ein weitläufiges Freibad. Wer mit Kind auf Tour geht, dem empfiehlt sich in Nankendorf ein Abstecher auf den Spielplatz. Er liegt im Ort hinter dem Torbogen. Wer mehr will, den erwarten fast 170 weitere mittelalterliche Burgen und über 1000 große und kleine geheimnisvolle Höhlen, die in den zuweilen heißen Sommermonaten Abkühlung bieten.
Die Wegewarte haben in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet. Wer in der Fränkischen wandern will, findet dort ein gut ausgeschildertes Wegenetz vor. Und so laden romantische Täler, gesäumt von senkrechten Kalkfelsen und zahlreiche Burgen die Urlauber ein. Der Wanderer findet alles, was er sucht. Und nicht selten stößt er auf eine der zahlreichen Kleinbrauereien. Das Landbier ist der Stolz der Menschen in der Fränkischen Schweiz.
Info: Die Malerin Eva Thiele betreibt ein digitales Atelier im Internet. Ihre Bilder sind bei www.evathiele.de zu sehen.
Als Najgschmäggda
Das ist schon viele Jahre her, aber unvergessen: Anfang der 1980er Jahre saßen wir Studenten in Heckenhof im Wirtshaus. Leicht angeheitert vom dunklen Bier und begeistert von der Brotzeit. Nach einer Weile setzte sich eine alte Dame an unsern Tisch. Freundlich begann sie zu plaudern und verabschiedete sich zufrieden, als sie von jedem wusste, woher er kam und was er in Bayreuth so macht. Erst Tage später erfuhr ich, dass es die Kathi war. Erst Jahre später begriff ich, welch hohes Ansehen die Kathi in der ganzen Region genoss. Mehr als Bier und Brotzeit war es sie, die mich neugierig gemacht hat auf die Fränkische Schweiz. Inzwischen empfinde ich Dankbarkeit, wenn ich mit Einheimischen wie Eva Thiele und Edmund Meidenbauer ins Gespräch über die Fränkische Schweiz komme und meine Gedanken teilen kann.
Fast 40 Jahre lebe ich nun als najgschmäggda Preiß‘ in Bayreuth. Und genieße Felsen, Bäche, Bier und Brotzeit vor der Haustür. Wahrscheinlich so wie kein Einheimischer, weil all das für mich immer noch etwas Neues ist. Steile Kalkfelsen, Bachläufe und enge Täler gibt es sonst wohl nirgendwo so konzentriert wie bei uns.
Vor Jahren saß ich mit vier Schönheiten aus der näheren Umgebung bei Wein und Käse auf der Neubürg. Der Tafelberg ist bekanntlich ein Ort der Muße und der Kraft. Auch die Malerin Eva Thiele und der Wanderführer Edmund Meidenbauer kennen das Gefühl: Dort oben fällt einem die Unrast aus den Gliedern. Wenn die Sonne im Westen versinkt, ist das ein grandioser Moment. Oben auf der Neubürg, dem Alltag entrückt, wirken ein paar Stunden Ruhe ganz erfrischend. Die Vielfalt der Landschaft kann sich der Wanderer leicht zunutze machen. Insbesondere nach den langen, lichtarmen Wintermonaten. Meine Lieblingsstrecke beginnt in Oberhauenstein und führt ins Puttlachtal an den hohen Felswänden entlang. Dann biegen wir Richtung Osten ab und laufen wenige Hundert Meter Richtung Hollenberg, um rechts abzubiegen. Am Hang hinauf geht es dann Richtung Elbersberg. Oben auf der Höhe angelangt, genießen wir die Weite und tanken Sonne. Wir lassen den Kapellenhof links liegen und wandern am Aussichtsturm vorbei Richtung Burg Pottenstein. Je nach Laune und Jahreszeit biegen wir manchmal rechts ab und steigen hinunter zur Püttlach, um zurück nach Oberhauenstein zu kommen.
Einkehrtipps
Bei Elbersberg (Stadt Pottenstein) befindet sich der Gasthof Kapellenhof. Dort gibt es einen schattigen Garten und einen Kinderspielplatz.
In Nankendorf befindet sich die Brauereigaststätte Schroll. Dort gibt es exzellentes Dunkles und Brotzeiten.
In Breitenlesau liegt der Brauereigasthof Krug. Dort gibt es ein süffiges Bier und eine umfangreiche Speisekarte mit bürgerlicher Küche.