Unverpackt-Laden Gegen die Plastikflut

Kommentar von Barbara Struller
Symbolbild: dpa Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. Wenn alles nach Plan läuft, dann öffnet im November der erste Unverpackt-Laden in Bayreuth. Das Interesse daran ist jedenfalls groß.

 
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Zur Gründung des Vereins Hamsterbacke, der hinter diesem Angebot stehen wird, fanden sich über hundert Interessierte im Iwalewahaus ein. Ob diese Interessierten auch zu Unterstützern werden, bleibt abzuwarten. Und zu hoffen. Denn Hamsterbacke will eine Verbrauchergemeinschaft sein. Jeder muss also sein Scherflein beitragen. Das heißt zunächst: Genug zahlende Mitglieder finden, damit die Finanzierung gesichert ist. Und später: Regelmäßige Einkäufe, damit die laufenden Kosten gedeckt sind. Einkaufen darf allerdings jeder, nicht nur die Vereinsmitglieder.

Hoffentlich bleibt es unter den Bayreuthern nicht nur bei Lippenbekenntnissen. Denn wir Konsumenten wollen ja immer viel. Mehr Tierwohl, beispielsweise. Aber am Ende des Tages landet dann doch das billige Discounter-Fleisch im Einkaufskorb. Und davon immer mehr. Verantwortung übernehmen? Das eigene Verhalten hinterfragen? Soll doch mal der Handel machen. Oder noch besser: Die Politik die passenden Gesetze.

Es ist also ein gewagtes Experiment, das die Gründer von Hamsterbacke gerade starten. Aber vielleicht setzt sich das Konzept der Unverpackt-Läden auch auf Dauer durch. Und surft nicht nur auf einer temporären Welle der Begeisterung. Denn das verpackungsfreie Angebot einer Vielzahl von Nahrungsmitteln hat noch einen weiteren Vorteil: Jeder kann sich die Menge abfüllen, die er gerade benötigt. Und somit dafür sorgen, dass nicht weiterhin immer noch essbare Lebensmittel in der Tonne landen.
barbara.struller@nordbayerischer-kurier.de