Brandstiftung vermutet Feuer im Gefängnis in Kronach

red

KRONACH. Nach dem Brand in der Justizvollzugsanstalt Kronach gehen die Brandfahnder der Kriminalpolizei Coburg und die Staatsanwaltschaft Coburg nach bisherigen Erkenntnissen von Brandstiftung aus. Aufgrund möglicher Glutnester im Bereich des Gebäudes mussten die Insassen der JVA vorsichtshalber in andere Haftanstalten verlegt werden.

 
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Feuerwehreinsatz am Kronacher Gefängnis. Foto: Radio 1 Coburg Foto: Moritz Kircher

Wie die Polizei berichtete, bemerkten kurz nach 6 Uhr Angestellte der JVA das Feuer im zweiten Stock des Gebäudes. Die Einsatzkräfte der alarmierten Feuerwehr konnten die Flammen schnell unter Kontrolle bringen. Jedoch suchen die Brandbekämpfer mit Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks immer noch in den Zwischendecken nach möglichen Glutnestern. Ein Statiker unterstützte die Einsatzkräfte hinsichtlich der Beurteilung der Beeinträchtigung der Bausubstanz des Gebäudes.

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Häftlinge verlegt

Aus Sicherheitsgründen erfolgte daher in der Folgezeit die Verlegung der rund 100 Insassen der Haftanstalt. In enger Zusammenarbeit von Justizangestellten und zahlreichen oberfränkischen Polizeieinsatzkräften, die von Beamten aus Mittel- und Unterfranken sowie aus Thüringen Unterstützung erhielten, wurden alle Häftlinge mit Bussen auf verschiedene Justizvollzugsanstalten verteilt.

Zwei Justizvollzugsbeamte erlitten bei dem Brand leichte Verletzungen, sie wurden vom Rettungsdienst vor Ort behandelt. Der entstandene Sachschaden liegt nach bisherigen Schätzungen im niedrigen sechsstelligen Bereich. Es waren rund 240 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rettungsdienst eingesetzt.

27-Jähriger unter Verdacht

Beamte des Fachkommissariats der Kripo Coburg nahmen in den Morgenstunden vor Ort die Ermittlungen auf. Auch ein Staatsanwalt kam an den Einsatzort. Nach ersten Erkenntnissen dürfte das Feuer im Bereich der Lüftungsanlage einer Gefängniszelle ausgebrochen sein. In der Folgezeit ergaben sich Erkenntnisse, dass das Feuer dort vorsätzlich gelegt worden war. Derzeit richtet sich der Tatverdacht gegen einen 27-jährigen Häftling. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Coburg wegen schwerer Brandstiftung dauern an.