Unter dem Durchschnitt Weniger Arme im Kulmbacher Land

Teja Banzhaf

8,25 Prozent der deutschen Bevölkerung sind auf Unterstützung angewiesen. Im Landkreis liegt dagegen die Quote nur bei 4,21 Prozent.

 
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Armut betrifft viele Menschen. Im Kreis Kulmbach ist die Zahl derjenigen, die Hilfe zur Mindestsicherung erhalten, gesunken. Foto: dpa/Daniel Karmann

Rund 6,9 Millionen Menschen haben zum Jahreswechsel 2019/2020 in Deutschland Leistungen der sozialen Mindestsicherung bezogen. Das sind knapp 340 000 weniger als im Jahr davor. Gemessen an der Gesamtbevölkerung lag der Anteil der Leistungsempfängerinnen und -empfänger bei 8,25 Prozent (Vorjahr: 8,68 Prozent). Im Landkreis Kulmbach waren zu diesem Zeitpunkt insgesamt 3013 Menschen als Hilfeempfangende registriert, wie die Daten der Regionalstatistik zeigen. Damit lag die Quote hier bei 4,21 Prozent. Darin enthalten sind Hartz-IV-Empfänger, Asylbewerber, Menschen, die krank sind und deshalb nicht arbeiten können oder deren Rente nicht ausreicht, und die deshalb Sozialhilfe beziehen. Damit ist die Gesamtzahl der Empfänger gegenüber dem Vorjahr um 256 gesunken (minus 7,83 Prozent). Im bundesweiten Vergleich bedeutet die hiesige Quote Platz 320 in einer Bundesliga auf der Basis des Anteils der Hilfsbedürftigen. Auffällig ist dabei zweierlei: Ganz vorne liegen vor allem Städte, auf den 20 Plätzen mit den niedrigsten Quoten ausschließlich bayerische Landkreise, wie die Statistik ausweist.

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Bundesweit lebt damit fast jeder Elfte in Deutschland von staatlicher Hilfe. In Bayern nahmen im jetzt ausgewerteten Zeitraum rund 568 700 Menschen und damit 4,33 Prozent der Bevölkerung (Vorjahr: 4,59 Prozent) Mindestsicherungsleistungen in Anspruch. Unter den 3013 Menschen, die in Kulmbach von Mindestsicherungsleistungen lebten, waren die meisten Hartz-IV-Empfänger. Gemeldet wurden 1951 Menschen in dieser Bevölkerungsgruppe und damit 218 weniger als Ende 2018. Die hiesige Quote von 4,2 Prozent entspricht 51,0 Prozent der Bundesquote. Der Empfängerkreis unter der Überschrift ‚’Hartz IV’’ lässt sich in Menschen, die ‚Arbeitslosengeld II’ erhalten und solche mit ‚Sozialgeld’ unterteilen.

Damit werden Kinder und nichterwerbsfähige Angehörige der vorgenannt ALG-II-Empfangenden statistisch erfasst. Wenn Väter oder Mütter arbeitslos sind, wirkt sich das über die Kinder also zusätzlich auf die Gesamtzahl aus: Der Statistik zufolge sank die Zahl der ALG-II-Beziehenden von 1666 (Ende 2018) auf 1482 (Ende 2019). Sozialgeld wiederum bezogen zuletzt 469, also 34 weniger als im Jahr davor.

Es gibt aber noch weitere Gruppen in diesem Bereich: Die Zahl der Grundsicherungsempfänger im Alter und bei Erwerbsminderung im Kreis Kulmbach verringerte sich laut der Erhebung um 19 (minus 2,3 Prozent) auf 798. Und die Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen sank um 19 oder minus 7,8 Prozent auf 226. Teja Banzhaf