Der 27-Jährige musste praktisch von vorne anfangen
„Erst konnte ich gar nichts: nicht sprechen, nicht laufen“, sagt Berger. Dank der Reha könne er nun beides wieder. Allerdings leidet er wie der 73-jährige Schneider unter der Spastik im Arm. Und auch er braucht aufgrund der Gleichgewichtsstörung eine Gehhilfe. „Ich habe im Leben von vorne anfangen müssen.“ Den Beruf als Koch hat er aufgegeben und ist von Hamburg nach Fellbach gezogen, seiner alten Heimat. Dort hat er von seinem Neurologen von der TMS-Therapie gehört – und wollte sie sofort nutzen.
Etwas mehr als ein Dutzend Sitzungen hat er schon hinter sich gebracht. Weil er mit seiner Krankheitsgeschichte nicht dem Studiendesign entsprach, hat er die Behandlungskosten in Höhe von 3000 Euro selbst gezahlt. Nun hofft er, über neue Studienansätze erneut an einer Therapie teilnehmen zu können. „Meine Motorik hat sich spürbar verbessert, das will ich weiter nutzen.“
Hilfe für Schlaganfallpatienten
Blockade
Meist blockiert ein Gerinnsel ein Blutgefäß im Gehirn. Oder ein Gefäß platzt dort, und Blut tritt ins umliegende Nervengewebe aus. In beiden Fällen wird das Gehirn nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt. Nervenzellen sterben ab. Je länger und je mehr Hirnareale von den lebensnotwendigen Nährstoffen abgeschnitten sind, desto schlimmer sind die Folgen.
Ambulanz
Patienten und Angehörige können sich bei der TMS-Ambulanz der Uniklinik Tübingen melden. Derzeit werden die Therapien nicht regulär von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es wird jedoch für die Patienten ein Antrag auf Kostenübernahme bei der Kasse für einen individuellen Heilversuch gestellt. Die Teilnahme an Studien ist kostenlos. Telefon: 0 70 71 / 2 98 04 83; E-Mail: tms.ambulanz@med.uni-tuebingen.de; Internet: tms-nach-schlaganfall.de