Uni-Klimawoche: Weil's alle angeht

Eschenbacher
Bis zum 11. Mai findet eine Klimawoche an der Uni Bayreuth statt. Filme, Workshops und Führungen machen auf die Bedeutung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit aufmerksam. Foto: Ute Eschenbacher Foto: red

Welche Alternativen haben wir zu Plastik? Was bedeutet Permakultur? Und wo wandern unsere Textilien aus der Altkleidersammlung hin? Um diese und weitere Themen dreht sich die Klimawoche an der Universität Bayreuth.

 
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Seit 2016 darf sie sich Fairtrade-Universität nennen, weil sie sich für fairen Handel einsetzt. So stammt etwa jeder auf dem Campus erhältliche Bohnenkaffee in den 17 Kaffee-Automaten, der Cafeteria, im Frischraum und im Glashaus aus biologischem Anbau.

Die Klimawoche wird organisiert vom Studierendenparlament der Hochschule. Unterstützt wird sie vom Green Campus, einer Plattform für Nachhaltigkeit an der Universität. „Der Umwelttag ist wie einen kleinen Flohmarkt, an dem sich diverse Initiativen vorstellen“, sagt Franziska Hauch vom Green Campus Team.

Über sich informieren wird auch der erst vor zwei Monaten gegründete Verein Summer in the City. Die Mitglieder setzen sich für ein „insektenfreundliches Bayreuth“ ein, wie Stefanie Propp schildert. Unter anderem sollen an verschiedenen Standorten, zum Beispiel am Campus und in der Wilhelminenaue Blühwiesen entstehen. „Wir verstehen das nicht nur als Studentenprojekt, sondern wollen alle Bürger zum Mitmachen motivieren.“

Die Klimawoche wirbt für einen schonenden Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen. Dabei geht es um die Umwelt verschmutzende Kunststoffen genauso wie um eine nachhaltige Verwendung von Nahrungsmitteln und umweltschonende Produktionsweisen. Das ausführliche Programm (siehe unten in Kurzform) und Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen findet man auf Facebook unter „Klimawoche – Uni Bayreuth“.

Billigmode und Altkleiderberge

Wie Kleiderspenden umverteilt und wiederverwertet werden, darüber informierte am Montag Michael Neckermann vom Bayerischen Roten Kreuz in Bayreuth. Er skizzierte den „Lebenszyklus“ von Altkleidern. Davon brachte er gleich eine Auswahl mit, die Studenten gegen eine kleine Spende mitnehmen durften.

Auf 800 Quadratmetern werden im BRK-Laden gebrauchte Kleidungsstücke ausgegeben, im Lager stapeln sich die Kartons mit noch mehr Ware. Kiloweise kommen die Altkleider in der Kleiderkammer in der Hindenburgstraße an. Was nicht im Laden landet, kommt nach den Worten Neckermanns auf den Flohmarkt. Der Rest endet bei der Firma Bilsheim. „Wir sieben alles immer feiner aus, bis nichts mehr übrig ist.“ Im Jahr 2017 sind Neckermann zufolge Altkleider im Wert von 9000 Euro ausgegeben worden. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 seien es Waren im Wert von über 17 000 Euro gewesen. In den ersten drei Monaten des Jahres 2018 betrug der Wert der abgegebene Ware 5000 Euro. Haushaltswaren und Altkleider sollten vorsortiert werden, Kaputtes oder Gebrauchtes selbst entsorgt werden, rät Neckermann, zu dessen Team bis zu 14 Helfer zählen.

Über wahren Kosten der „Fast Fashion“, also der von Ketten wie H&M, Zara oder GAP verkauften Billigmode, drehte sich der Dokumentarfilm „The True Cost“ von Andrew Morgan. Der Autor blickte hinter die Kulissen der profitorientierten Modeindustrie, die in Entwicklungsländern wie Bangladesh ihre Waren von Millionen von Arbeitern, meist Frauen, produzieren lässt.

Über sicht über das Programm:

Vom 7. bis 11. Mai hat das Studierendenparlament der Universität Bayreuth ein Programm entworfen, das den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Zum Auftakt der Klimawoche am Montag diente ein Vortrag über „Mikroplastik in der Umwelt“. In den nächsten Tagen sind mehrere Workshops, ein Filmabend und eine Führung geplant.

Dienstag, 8. Mai:

11 bis 12.30 Uhr, Schnippelparty mit Foodsharing Bayreuth, Katholische Hochschulgemeinde (KHG);

Permakultur-Workshop, 13.15 bis 16 Uhr, ÖBG;

Workshop "Aufstrichzirkel" mit Rezepten für pflanzliche Brotaufstriche, 18 Uhr bis 20 Uhr, Küche Fab Lab;

Film „10 Milliarden“, Einlass 19.30 Uhr, H 17.

Mittwoch, 9. Mai:

„Baumgarten und Wald im Klimawandel“, Rundgang durch den ÖBG, 12.15 bis 13.15 Uhr; Workshop „Alternativen zu Plastik“, 15 bis 17 Uhr, ÖBG.

Ein Umwelttag, 10 bis 16 Uhr, findet ebenfalls am Mittwoch, 9. Mai, statt. Nachhaltigkeitsinitiativen präsentieren sich auf dem Campus Rondell mit Info-Ständen.

Donnerstag, 10. Mai: Naturkosmetik-Workshop, Transitionhaus, 11 bis 14 Uhr.

Freitag, 11. Mai: Workshops zu Wurmkompost, Insektenhotels und Upcycling, Campus Rondell, 11 bis 14 Uhr.

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