Uni Bayreuth Geld für Batterieforschung und Gründungszentrum

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Bei der Pressekonferenz an der Uni Bayreuth (von links): Pressesprecherin Anja-Maria Meister, Uni-Präsident Stefan Leible, Kanzler Markus Zanner und Vizepräsident Thomas Scheibel. Foto: Andreas Harbach Foto: Andreas Harbach - Hagenstrasse 19b - 95448 Bayreuth - mobil 0170 8655 275 - kontakt@andreasharbach.de - www.andreasharbach.de

BAYREUTH. Für Stefan Leible war es am Donnerstag Pflicht, die Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Markus Söder live mitzuverfolgen. So konnte der Präsident der Uni Bayreuth kurz darauf bei einer Pressekonferenz verkünden: „Ein großer Wurf!“ Bayreuth tauchte in Söders Rede mehrfach auf: Mit dem Aufbau eines Zentrums für Batterieforschung, dem Neubau des Zentrums für Unternehmensgründer und der Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit in Kulmbach.

 
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Leible freute sich über das Milliardenprogramm des Ministerpräsidenten, das den Freistaat als Standort der Spitzenforschung etablieren soll: „Die bayerische Wissenschaftslandschaft bekommt so endlich die richtigen Impulse.“ Gerne gehört hat man, dass Söder auch bereits angestoßene universitäre Projekte in Bayreuth verlässlich finanzieren will.

Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit: Was den Aufbau der Fakultät am Standort Kulmbach betrifft, so soll es damit etwas schneller als in der Vergangenheit vorangehen. Wie Leible mitteilte, sind inzwischen die ersten sechs Professuren ausgeschrieben. Langfristig soll es dort 22 Professuren geben. Es soll ein Team mit Experten aus den Bereichen Naturwissenschaften, Informatik, Jura, Wirtschafts- und Gesundheitswissenschaften gebildet werden.

Man kalkuliert für die Zukunft mit bis zu tausend Studierenden. Zum Wintersemester sollen zwei Masterstudiengänge starten, bei denen es unter anderem um die Qualität und Sicherheit von Nahrungsmitteln geht. Der Campus soll auf dem Gelände des Güterbahnhofs entstehen. Mit der Eröffnung des noch zu bauenden Gebäudes sei nicht vor 2024 zu rechnen. Wie Leible sagte, soll es für das Projekt in Kulmbach zusätzlich 150 Millionen Euro geben.

Zentrum für Batterietechnik: Im Aufbau befindet sich auch das Bayerische Zentrum für Batterietechnik – BayBatt, was sich mit einer Einstiegsfinanzierung im Doppelhaushalt 2019/2020 niederschlägt. Wie Leible sagte, wurde hierfür zum 1. Oktober ein Koordinator eingestellt. Ziel ist die Errichtung eines Batteriezelltechnikums für Elektrodenfertigung, Zellassemblierung, Zelltest und Analyse. Investitionen im einstelligen Millionen-Euro-Bereich sind hier geplant. Eine erste Professur soll im Dezember ausgeschrieben werden.

Unabhängig vom neuen Batterieforschungszentrum in Münster will der Freistaat selbst in ein Bayerisches Batterienetzwerk aus BayBatt in Bayreuth, der TU München und Fraunhofer in Augsburg und Würzburg investieren. Ziel soll die Entwicklung einer neuen Generation von klimafreundlichen und leistungsfähigeren Batterien für die Elektromobilität sein. Uni-Kanzler Markus Zanner sagte: „Es geht um neue Konzepte, es gibt viele neue Ansätze.“ Man will weg von seltenen Erden und limitierten Ressourcen kommen. Leible sprach gar davon, die Grundlagen für die Batterietechnik der 30er-Jahre in Bayreuth zu entwickeln.

Die Bayreuther Bundestagsabgeordnet Silke Launert (CSU) begrüßte in einer Pressemitteilung ausdrücklich die Ankündigung des Bayerischen Ministerpräsidenten, das Zentrum für Batterieforschung an der Universität Bayreuth zu stärken.

Gründer- und Innovationszentrum: Gesichert ist nun die Zukunft des Instituts für Entrepreneurship und Innovation, das in Söders Hightech Agenda als „Zentrum für Unternehmensgründer“ genannt wird. Mit der Zusage zu diesem universitären Gebäude können nun die gemeinsamen weiteren Planungen mit der Stadt Bayreuth vorangetrieben werden, wie Leible sagte. Das Regionale Gründer- und Innovationszentrum soll im Einfahrtsbereich des Uni-Campus an der Universitätsstraße errichtet werden.

Hightech-Agenda: In seiner Hightech-Agenda will Söder insgesamt rund zwei Milliarden Euro ausgeben, und zwar: für 100 neue Lehrstühle, 1000 neue Professoren, 10.000 neue Studienplätze unter anderem in Informatik. Ein über ganz Bayern verteiltes Netzwerk für künstliche Intelligenz (KI) und mehrere neue Forschungsinstitute sollen entstehen.

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