Unfall an Rheinschleuse Beschlagnahmtes Unfall-Schiff darf weiterfahren

red/

Nach dem Unfall an der Rheinschleuse Iffezheim im November wird das Schiff „La Primavera“ beschlagnahmt und mit einer Kette am Ufer festgemacht. Ein Gericht lässt das Schiff nun weiterfahren.

 
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Das Güterschiff La Primavera hat ein Schleusentor bei Iffezheim gerammt und beschädigt. Foto: dpa/Henry Mungenast

Das Güterschiff „La Primavera“, das im November auf dem Oberrhein die Schleuse Iffezheim (Landkreis Rastatt) gerammt und teilweise zerstört hat, darf weiterfahren. Das Schiff war zwischenzeitig an der Schleuse beschlagnahmt worden. Der Schiffseigner sollte erst einer Sicherheitsleistung nachkommen. Durch den Unfall waren Kosten von mehr als zwei Millionen Euro erwartet worden. Auf Anordnung einer Gerichtsvollzieherin wurde das Schiff deshalb mit Kette und Schloss gesichert, damit es nicht bewegt werden kann. Nun werde die Kette entfernt und stattdessen ein Pfandsiegel an das Schiff angebracht, teilte das Landgericht Baden-Baden mit.

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Die Bundesrepublik Deutschland, der die Schleuse gehöre, sowie der Eigner hätten sich darauf verständigt, dass das Schiff bis zum endgültigen Ende des Falls weiterfahren dürfe. Allerdings nur auf westeuropäischen Strecken. Das Schiff müsse jederzeit geortet werden können. Zudem muss es auf etwaiges Verlangen der Bundesrepublik umgehend an einem deutschen Hafen anlegen. 

Im November gegen das Schleusentor gekracht

In seiner Ausführung zur Entscheidung über die Freilassung des Schiffs erklärte das Landgericht: „Unter Berücksichtigung dieser Umstände, der fehlenden Seetauglichkeit des Schiffes und seiner schieren Größe liegen keine greifbaren Anhaltspunkte dafür vor, dass das Schiff durch die Schuldnerin beiseitegeschafft werden oder die Befriedigung der Gläubigerin aus anderen Gründen gefährdet sein könnte.“ Die Eigentümerin des Binnenschiffes ist eine Gesellschaft niederländischen Rechts.

Die „La Primavera“ war im November frontal gegen das geschlossene Schleusentor bei Iffezheim gefahren. Durch die Wucht des Aufpralls hatte das Schiff mit dem Bug das Schleusentor durchbrochen und war steckengeblieben. Während des Unfalls hatte sich ein weiteres Schiff in der Schleuse befunden. Verletzt wurde niemand. Die Steuerfrau der „La Primavera“ soll betrunken gewesen sein. Ein Alkohol-Bluttest habe bei ihr 0,75 Promille ergeben. 

Tor bis Ende 2024 wahrscheinlich nicht betriebsbereit

Das 80 Tonnen schwere Tor an der rechten Kammer der Schleuse wurde bei der Havarie komplett zerstört. Es müsse ausgetauscht werden. Die Rheinschleuse sei nur noch über zwei Schleusenkammern befahrbar, was zu Wartezeiten beim Schiffsverkehr führen könne. Aufgrund der Baumaßnahmen sei das Tor bis voraussichtlich Ende 2024 nicht betriebsbereit.