Unbekannter versucht im Brilleneck Dose vom Gnadenhof mitzunehmen – Polizei ermittelt Spendendosen im Visier von Dieben

Von
Ein bislang Unbekannter hat bei Jens Iberl im Brilleneck versucht eine Spendendose des Gnadenhofes zu klauen. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Es passierte vergangene Woche im Laden von Jens Iberl, dem Brilleneck. Während er einen Kunden bediente, beobachtete er einen Mann, der den Laden ausspionierte. Nach kurzer Zeit ging er, um etwas später wieder zu kommen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Dann hat er versucht, eine Spendendose des Gnadenhofes, die wir hier schon einige Zeit zu stehen haben, einzustecken“, sagt Iberl. Klar und deutlich habe er den Mann aufgefordert, die Dose wieder hin zu stellen. „Das hat er dann auch zum Glück gemacht und den Laden verlassen“, so Iberl weiter. Er habe daraufhin die Polizei angerufen und Anzeige erstattet. Dort konnte er eine ziemlich detailgetreue Personenbeschreibung des potenziellen Diebes machen. „Ich kannte ihn aber nicht“, sagt Iberl. Auf Facebook hat er jetzt von dem Fall gepostet, auch, dass es wohl in anderen Läden zu ähnlichen Vorfällen kam. Er fordert Betroffene in dem Post auf, sich unbedingt mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Meistens ist Münzgeld drin

Ingrid Gebhard kümmert sich schon seit einigen Jahren um die Verteilung der Spendendosen des Gnadenhofes. Insgesamt 17 stehen in Pegnitzer Geschäften, eine hat sie in Bayreuth und drei in Auerbach aufgestellt. „In den Geschäften, in denen ich selber Kunde bin, tausche ich die Dosen aus, wenn sie voll sind“, sagt Gebhard. Meistens ist Münzgeld drin, bei der Spendendose im Fressnapf sind auch einige Scheine. Dort fiel ihr vor kurzem auf, das zwei Gnadenhof-Dosen dort standen. „Dabei hatte ich nur eine aufgestellt“, sagt sie. Eine Dose – die Ingrid Gebhard aufgestellt hatte – war da, außerdem eine leere Dose. „Die hatte ich aber nicht gebracht“, sagt sie. Dafür fehlte die Spendendose einer anderen Tierhilfsorganisation. Gebhard vermutet, dass jemand die Spendendosen ausgetauscht hat – voll gegen leer.

Auf jede Spende angewiesen

Nach dem Vorfall bei Jens Iberl hat sich nun die Polizei an sie gewandt und um eine Liste gebeten, in welchen Geschäften überall Spendendosen des Gnadenhofes stehen. „Ich verstehe nicht, wieso man so etwas machen kann“, ist Gebhard empört, „Tierschutzorganisationen sind oft auf jede noch so kleine Spende angewiesen.“ Rund 30 Euro sind jedes Mal drin, wenn sie die Dosen abholt.

„Dieses Geschäftsmodell kommt leider immer wieder vor“, sagt Gnadenhof-Leiterin Monika Pracht. Es sei nicht das erste Mal, dass Spendendosen gestohlen oder ausgetauscht wurden. „Ich kann es nicht nachvollziehen, warum man das macht, aber irgendwie wundert es mich auch nicht“, sagt sie. So traurig das Ganze auch sei, belasten sie aber die teilweise sehr schlimmen Tierquälereien, mit denen sie fast täglich konfrontiert wird, mehr. Nichtsdestotrotz habe der Gnadenhof immer wieder das Problem, Geld für die Versorgung der Tiere zu beschaffen.

Polizei ermittelt

Die Ermittlungen zu dem versuchten Diebstahl der Spendendosen hat die Polizei Pegnitz übernommen. „Zur Zeit machen wir aber keine Angaben, um die noch laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden“, sagt Polizeihauptkommissar Gerhard Küfner. Er bittet aber auch darum, falls noch weitere Geschäftsleute von ähnlichen Vorfällen mit Spendendosen betroffen sind, sich unbedingt bei der Polizei – am besten gleich direkt bei ihm unter der Telefonnummer 0 92 41/99 06 34 – zu melden.

Autor