Umweltschutz WWF warnt vor katastrophalem Artensterben

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Mehr als 40.000 Tier- und Pflanzenarten gelten laut internationaler Roter Liste als bedroht. Das seien so viele wie noch nie, teilte die Umweltschutzorganisation WWF mit.

 
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Den Grauen Kranich zählt WWF im aktuellen Bericht zu den Verlierern im Tierreich (Archivbild). Foto: dpa/Ralph Frank

Berlin - Mehr als 40.000 Tier- und Pflanzenarten gelten laut internationaler Roter Liste als bedroht. Das seien so viele wie noch nie, teilte die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland am Mittwoch mit und warnte vor einer „katastrophalen Zuspitzung“ des weltweiten Artensterbens. Rund eine Million Arten könnten innerhalb der nächsten Jahrzehnte aussterben.

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Zu den Verlierern im Tierreich zählt der WWF beispielsweise den Dorsch. Der Bestand in der westlichen Ostsee sei zusammengebrochen und könne sich nach den schädlichen Auswirkungen jahrelanger Überfischung und der Klimaerwärmung nicht mehr erholen. 

Jede zweite heimische Amphibienart gefährdet

Auch andere in Deutschland heimische Arten wie den Grauen Kranich setzte er auf die Liste der Verlierer. Wegen der Klimakrise würden vermehrt Nistplätze trockenfallen. Der kleine Laubfrosch und andere Amphibien seien durch neue Siedlungen, Industriegebiete und Straßen bedroht, jede zweite heimische Amphibienart sei in ihrem Bestand gefährdet.

Lichtblicke sah die Organisation dagegen unter anderem für die Großtrappe. Im Jahr 2021 seien 347 dieser Vögel in Deutschland gezählt worden, das sei der höchste Stand seit 40 Jahren. Auch dem Bartgeier und dem Luchs gehe es besser.

„Beim Artenschutz geht es längst nicht mehr nur um die Beseitigung eines Umweltproblems, sondern um die Frage, ob die Menschheit nicht irgendwann auf der Roten Liste in einer Gefährdungskategorie landet und zum Verlierer ihrer eigenen Lebensweise wird“, erklärte der geschäftsführende Vorstand Eberhard Brandes. Die Gewinner der Liste zeigten zugleich, dass es noch Chancen für den Artenschutz gebe.