"Langfristige Aufgabe für Jahrzehnte"
Die Wiedervernässung von Mooren sei hingegen eine langfristige Aufgabe für Jahrzehnte, hieß es aus dem Umweltministerium. Allein 53 Millionen Tonnen Treibhausgase würden in Deutschland jährlich in die Atmosphäre freigesetzt, weil entwässerte Moorböden ihre Funktionen nicht erfüllen könnten. Intakte Moorböden können hingegen langfristig Kohlenstoff im Torf binden.
Ein besonderer Fokus liegt zudem auf dem Wald als Senker von Treibhausgasen. Deutsche Wälder sollen Kohlenstoff aus der Atmosphäre dauerhaft einbinden, doch zunehmende Trockenheit und Extremwetterereignisse durch die Klimakrise schädigen den Wald. Nach einer letzten Prüfung sei nur 36 Prozent der Waldfläche in Deutschland naturnah, hieß es in dem Papier. Daher sollen von 2023 bis 2030 jährlich 10.000 Hektar Wald neu entstehen. Zudem müssten Nadelholzplantagen zu naturnahen Mischwäldern entwickelt werden.
Bauernverband besorgt vor Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen
Der Deutsche Bauernverband zeigte sich besorgt, dass das Aktionsprogramm zu einem "Stilllegungsprogramm für landwirtschaftliche Flächen" werde. Es biete den Betrieben, "abgesehen von der Moornutzung keine sinnvollen Maßnahmen an oder nur solche, deren Klimawert fragwürdig ist", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. "Das Aktionsprogramm muss für uns Bauern auch Geschäftsmodelle für natürlichen Klimaschutz bieten. Nur so kann die Landwirtschaft Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander verbinden."