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Umweltpakt Bayern Coburger Firma als Nachhaltigkeitsvorbild

Eine Teilnahme-Urkunde für die Firma Ros: (Von links) Thomas Limpert, Claudia Weigelt, Hans Herbert Hartan und Stephan Horn. Foto: Wolf/Andreas Wolf

Die Firma Ros in Coburg gilt seit November als Vorzeigemodemodell für umweltbewusste Industrie. Darum musste heuer noch kein bisschen Gas verfeuert werden.

 
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Wer sich über die staatlichen Vorgaben zum Klimaschutz hinaus für Umwelt- und Klima einsetzt, der kann sich auch am bayerischen Umwelt- und Klimaschutzpakt beteiligen. Das ist in Coburg der Firma Ros gelungen: Sie ist auf die Fertigung von maßgeschneiderten Kunststoffteilen spezialisiert und hat ihren gesamten Arbeitsprozess möglichst umweltschonend und nachhaltig optimiert. Dafür überreichte ihnen der zweite Bürgermeister, Hans-Herbert Hartan, am Dienstag die Teilnahme-Urkunde des Freistaats, unterschrieben von dem bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber.

Der Umweltpakt ist für uns Teil der Lösung

Hartan würdigte bei der Übergabe den Einsatz der Firma: „Wesentliches Standbein des Umwelt- und Klimapakts sind die teilnehmenden Unternehmen und Betriebe, die teilweise speziell für ihre Branche Umweltschutzmaßnahmen umsetzen und diese über die vorliegende Internetplattform zur Nachahmung präsentieren.“ Die Arbeitsstruktur der Firma Ros dient also als Vorbild auf der Website des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, ein Umstand, der Geschäftsführerin Claudia Weigelt stolz macht: „Für die Industrie gibt es viele Herausforderungen, die wir nicht alle allein stemmen können. Der Umweltpakt ist für uns Teil der Lösung. Wir wollen auch von den anderen lernen.“ Das scheint auch dringend notwendig, denn die Kunden würden sich bei der Auftragsvergabe immer öfter auch über CO₂-Ausstoß informieren und sichergehen, dass die gesamte Lieferkette den nachhaltigen Ansprüchen genüge, erklärt Thomas Limpert, zuständig für Umweltmanagement und Qualitätssicherung.

Er hat die Bewerbung am Umweltpakt Mitte des Jahres angestoßen: „Die Firma Ros hat schon sehr lange ein Zertifikat für Umweltmanagement, da war es ganz klar, dass wir teilnehmen müssen und den nächsten Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen wollen. Wir haben heuer kein bisschen Gas verbrauchen müssen, weil wir das komplette Gebäude durch unsere eigene Technik beheizen.“ Es müsse draußen schon minus acht Grad Celsius haben, damit im gesamten Gebäudekomplex überhaupt die Heizung angestellt werden müsse.

Nachhaltig gegen die Krise

Zu ihrem Umwelt- und Energieprogramm gehöre unter anderem die Wärmerückgewinnung über die Kompressor-Anlage, der Einsatz von Energiesparpumpen in der Heizungs- und Kühlanlage, Kauf und Einsatz von Maschinen und Elektrik nach Energieeffizienz oder die Optimierung der Abfalltrennung. Im Produktionsprozess werde bereits im Vorfeld der auf jegliche Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit geprüft.

Trotzdem könne die Gas-Krise auch indirekt die Firma betreffen, schließlich würden die Rohstoffe für die Kunststoffe mit Gas hergestellt, Arbeitsprozesse wegen Energiemangel zeitweise zu unterbrechen oder die enorme Kostensteigerung an die Kunden weiterzugeben, sei auch nicht ohne weiteres möglich. Doch auch deshalb gehöre für das 1926 gegründete Familienunternehmen, die unter anderem Werkzeuge aus Kunststoff sowie Teile für Auto- und Medizintechnik herstellen, eine nachhaltige Ausrichtung dazu.

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