Negative Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen hat die Umsatzentwicklung nicht. So legte die Zahl der Industriebeschäftigten im zweiten Quartal nochmals um 3,6 Prozent zu, wobei Stadt (plus 3,7 Prozent) und Landkreis (plus 3,5 Prozent) nahezu gleichauf lagen. Einen ähnlich hohen Beschäftigtenzuwachs habe es zuletzt 2012 gegeben, so Lichtenegger. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 sei die Zahl der Industriebeschäftigten in der Region Bayreuth um 7,8 Prozent auf 10 892 gestiegen.
So habe der Arbeitsmarkt die 950 Entlassungen durch die BAT-Verlagerung 2016 vergleichsweise gut verdaut. „Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen allerdings geändert. Ob der Bayreuther Arbeitsmarkt die weiteren 185 Entlassungen ebenso verkraftet, muss sich erst noch zeigen“, so Lichtenegger.
Entscheidend für den Wirtschaftsstandort Bayreuth werde sein, „ob die Situation in der Automobilindustrie auf einen konjunkturbedingten Nachfragerückgang etwa in China zurückzuführen ist, wovon sich die Branche wieder erholt, oder ob die ganze Branche vor einem tief greifenden Wandel steht“.
Hinzu komme, dass die Automobilindustrie zusätzlich einen Transformationsprozess bewältigen müsse. „Die Produktion fossil betriebener Motoren wird zurückgehen, neue Antriebsarten werden an Bedeutung gewinnen“, so der IHK-Vizepräsident, der sich aber optimistisch zeigt, „dass sich für die Kfz-Zulieferer im Raum Bayreuth dadurch nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch neue Chancen ergeben. Dank hoher Investitionen in Zukunftstechnologien sehe ich die meisten Zulieferer bestens für die Zukunft gerüstet.“
Insgesamt zeichne sich die Bayreuther Industrie durch ihre Innovationsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit aus. „Deshalb bin ich für die Zukunft trotz des schwierigen Marktumfeldes optimistisch“, so Lichtenegger.