Umleitung nervt Anwohner Keine Mehrheit für Tempo 30

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Die Bad Bernecker Straße in Bindlach ist Großbaustelle. Das wird auch noch einige Monate so bleiben, denn die Ortsdurchfahrt wird umgestaltet. Der Verkehr sucht sich - trotz ausgeschilderter Umleitung - seinen Weg. Was andere Anwohner in Bindlach belastet. Foto: Eric Waha Foto: Eric Waha

BINDLACH. Die Baustelle in der Bayreuther und der Bad Bernecker Straße in Bindlach, die bis zum Herbst dauern wird, strapaziert die Nerven der Anlieger, wie am Montagabend in der Gemeinderatssitzung erneut deutlich wird. Aber: Den Verkehr wird man aushalten müssen, sagt Bürgermeister Christian Brunner.

 
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Baustelle und kein Ende: Die Großbaustelle in der Bayreuther und der Bad Bernecker Straße - die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Bindlach - nervt die Anwohner, die an den Strecken leben, die wegen der Umleitung stärker als sonst belastet sind. In der Bürger-Viertelstunde vor Beginn der Sitzung des Gemeinderats am Montagabend in der Bärenhalle sagt eine Anwohnerin des Lehengrabens: "Es ist schon arg bei uns. Vor 18.30 Uhr können wir uns nicht mehr auf die Terrasse setzen."

Autos zischen vorbei

Der Verkehr brande vorbei, das Zischen der Autos mache auch deutlich: 50 fahre da keiner. Ihre Anregung, den Verkehr auf Tempo 30 zu begrenzen bis zur Ortsausfahrt oder eine Geschwindigkeits-Warntafel aufzustellen, beantwortet Bürgermeister Christian Brunner so: Man habe das Thema in der Bauausschuss-Sitzung behandelt - Tempo 30 habe "keine Mehrheit gefunden. Wir können uns aber leider dem Verkehr auch nicht entziehen", sagt Brunner. Der Gemeinderat werde sich weiter Gedanken über das Thema machen. Er halte es für eine gute Idee, die Geschwindigkeits-Messtafel am Lehengraben aufzustellen

Zu viel Verkehr auch im Griesweg

Wieder Verkehr, aber explizit nicht nur wegen der Umleitung: "Ein Hilferuf" ist einem Anwohner aus dem Griesweg in der Bürger-Viertelstunde wichtig. Der Anwohner sagt, es könne "kein Dauerzustand sein", dass immer mehr große landwirtschaftliche Maschinen durch die 5,35 Meter schmale Straße fahren. "Wie selbstverständlich weichen die auf den Gehsteig aus, der ist durch die Spurrillen bereits zusammengefahren." Auf dem Gehweg seien oft spielende Kinder unterwegs, oder Kinder, die mit dem Fahrrad fahren. Seine Befürchtung: "Der Verkehr im Griesweg muss deutlich reduziert werden. Es muss ja nicht erst etwas passieren."

Hochbrücke beschäftigt auch die Bindlacher

Auch die Gemeinde Bindlach ist aufgefordert, als direkter Anlieger eine Stellungnahme im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Neubau der Hochbrücke abzugeben, sagt Bürgermeister Christian Brunner. Die Rahmenbedingungen des Ersatzneubaus haben sich nicht grundlegend verändert: Vier Jahre werde es ab dem kommenden Jahr dauern, bis die Brücke - ein komplexes Bauwerk mit vier Rampen und der Hauptbrücke - in zwei Kern-Bauphasen ersetzt sei, sagt Brunner. Kernthema auch bei dem Projekt für die Gemeinderäte: Die Vekehrsbelastung, die sich wegen der Baustelle verlagern wird. "Bindlach wird schon auch betroffen sein", sagt Brunner. Auf Anregung unter anderem des SPD-Fraktionsvorsitzenden Helmut Steininger und von Dominic Leicht (CSU) wolle die Gemeinde an einem eigenen Verkehrskonzept arbeiten, um die Phase der Umleitung so sinnvoll wie möglich zu gestalten. Gerade für die Zeit, in der die Anschlussstelle Bayreuth-Nord gesperrt werden muss - nach Informationen des Kuriers werde das nach Abbruch der eigentlichen Hochbrücke drei Monate dauern - regt die Gemeinde eine weiträumige Umfahrung an.

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