VR-Bank Oberfranken Mitte: Dieter Bordihn und Stephan Ringwald, die Chefs der VR-Bank Oberfranken Mitte in Kulmbach, weisen darauf hin, dass Negativzinsen von der EZB schon vor nahezu sechs Jahren – im Juni 2014 – mit zunächst minus 0,1 Prozent eingeführt wurden. Damit sollte erreicht werden, dass die Kreditinstitute ihre Liquidität vor allem im Kreditgeschäft anlegen und nicht bei der EZB „parken“. Oft übersteigen aber die Einlagen der Kunden die Kreditnachfrage. Die früheren Anlagen zu guten Konditionen gibt es nicht mehr. Die Kulmbacher VR-Bank berechnet für Privatkunden bisher keine Negativzinsen oder Verwahrentgelte. Bei Firmenkunden und Kommunen mit Guthaben ab 500 000 Euro gibt es seit etwa zwei Jahren Negativzinsen von minus 0,4 Prozent. Die Ertragslage sei rückläufig, aber ausreichend, um alle satzungsgemäßen und bankaufsichtsrechtlichen Bestimmungen zu erfüllen und die Reserven/Rücklagen weiter zu stärken.
VR-Bank Coburg: Bei der VR-Bank Coburg sind aktuell in erster Linie Kommunen, Unternehmen und institutionelle Anleger von Negativzinsen betroffen, erklärt Vorstandschef Karlheinz Kipke auf Nachfrage unserer Zeitung. ,,Wir geben hier unsere Belastungen aus der Negativverzinsung weiter und vereinbaren dabei, je nach Umfang der Geschäftsbeziehung, individuelle Freigrenzen. Deshalb sollten insbesondere Kunden mit hohen Einlagen über alternative Geldanlagen nachdenken.“ Negativzinsen für Privatkunden seien nach jetzigem Stand nicht vorgesehen. Man beobachte die Entwicklungen bei den Zuflüssen der Einlagen sehr genau. „Immer noch fließen uns viele Einlagen zu“, sagt Kipke. Die VR-Bank Coburg habe trotz ungünstiger, von der EZB zentral vorgegebener Parameter und der zunehmenden Regulatorik in allen Bereichen „eine komfortable Ertrags- und Kostensituation“. Aktuelle Pläne für Gebührenerhöhungen gebe es nicht, sagt Kipke. Er weist darauf hin, dass jede Transaktion, sei es eine Überweisung, eine Lastschrift, eine Ein- oder Auszahlung auf einem Konto oder der einzelne Klick im Internet „zu Kosten bei unserem IT-Dienstleister führt. Diese Kosten werden auch heute noch nur teilweise an unsere Kunden weitergegeben“.