Um Platz eins Medi-Team brennt gegen Ventspils auf Revanche

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Nicht nur in der heimischen Liga Topscorer von Ventspils: Janis Berzins (am Ball) bereitete den Bayreuthern im Hinspiel mit 19 Punkten (4/7 Dreier) und sieben Rebounds große Probleme. Foto: Fiba Europe Cup Quelle: Unbekannt

BASKETBALL. Was bereits vor Beginn des Europe Cup zu vermuten war, hat sich nach der Hälfte der ersten Gruppenphase bestätigt: BK Ventspils ist der stärkste Gegner von Medi Bayreuth im Kampf um Platz eins in Gruppe C. „Sogar mit Abstand“, fügt Medi-Trainer Raoul Korner hinzu, dessen Team den Tabellenführer am Mittwoch um 20 Uhr zum Rückspiel in der Oberfrankenhalle erwartet.

 
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Die bisher einzige Saisonniederlage von Ventspils ist weiterhin das 89:93 in der lettisch-estnischen Basketball-Liga gegen den dort noch ungeschlagenen Spitzenreiter BK Ogre. Seitdem stehen für die Letten wettbewerbsübergreifend neun Siege in Folge zu Buche, wobei sie am vergangenen Samstag den Esten aus Tartu mit 93:38 nicht den Hauch einer Chance ließen.

Im Europe Cup gab es einen 92:69-Sieg bei Apoel Nikosia und zuletzt ein 104:84 gegen Sigal Pristina, so dass der 95:77-Auftakterfolg gegen Bayreuth noch der „knappste“ war. „Das war ziemlich der Tiefpunkt“, blickt Korner zurück. Doch erinnert er seine Mannschaft dann überhaupt noch einmal an das Hinspiel oder eher an die zuletzt gezeigten starken Leistungen? „Das muss man schon alleine wegen der taktischen Anpassungen machen. Wir hatten massive Schwierigkeiten bei vielen Dingen, die wir jetzt gut im Griff haben: Pick-and-Roll-Defense, Rebounding, aber auch das Lesen von Pick-and-Roll-Situationen in der Offensive.“

Fünfter Sieg in Folge?

Ein Sieg – es wäre wettbewerbsübergreifend der fünfte in Serie – wäre für ihn deshalb gar nicht so wichtig im Hinblick auf die letzten beiden Spiele in Pristina und Nikosia, sondern eher, um „unseren positiven Trend fortzusetzen und zu zeigen, dass wir gefestigter sind und ein anderes Team als vor zwei Wochen“. Und auch der Gewinn des direkten Vergleichs gegen Ventspils, für den ein Erfolg mit mindestens 18 Punkten Vorsprung nötig ist, spiele im Vorfeld keine große Rolle. „Das wäre vermessen, wenn man so abgeschlachtet wurde. Wir müssen so spielen, wie wir es uns vorstellen. Entscheidend ist, dass wir das Spiel gewinnen. Wenn sich dann aber die Chance ergibt, werden wir auch darauf vorbereitet sein.“

Vorbereitet sind die Bayreuther auch auf den neuen Spielmacher der Gäste. Für den Ex-Ludwigsburger Wes Washpun, der sich gleich nach dem Hinspiel in der Liga am Bein verletzte, zeichnet momentan Timothy Shorts für den Aufbau verantwortlich. Der 22-jährige US-Amerikaner ist mit einer Körpergröße von nur 1,75 Metern sogar noch zehn Zentimeter kleiner als Washpun. Noch mehr machte der Rookie aber mit seinen 18 Punkten (8/13 Würfe), fünf Rebounds, sieben Assists und vier Ballgewinnen gegen Pristina auf sich aufmerksam. „Er ist blitzschnell, zieht aggressiv zum Korb und ist weniger der Werfer. Also ähnlich den Point Guards, gegen die wir zuletzt gespielt haben. Dass wir uns da nicht umstellen müssen, ist praktisch“, sagt Korner.

Acht Spieler punkten zweistellig

Ansonsten zeichnet sich das mit 97 Punkten pro Spiel offensivstärkste Team im Europe Cup weiterhin durch die große Ausgeglichenheit im Kader aus. In der heimischen Liga punkten sechs Spieler im Schnitt zweistellig, auf europäischer Bühne sogar acht.

Von den Bayreuthern liegt Reid Travis dank seiner 31 Zähler gegen Nikosia in der Liste der Topscorer mit 22,7 Punkten (bei einer Feldwurfquote von 73 Prozent – im Vergleich dazu nur 36 Prozent in der BBL) auf Rang drei hinter Anthony Beane (28,7) von Spirou Charleroi und Dardan Berisha (27,7) vom Gruppengegner Pristina.

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