Man hört, dass die Leute aus dem Osten, also aus Mariupol oder Charkiw, problemlos über die Grenze kommen, wenn sie es in den Westen des Landes schaffen und nach Polen wollen. Auch ohne Reisepass. Anders sieht es für die aus, die nicht aus diesen Städten kommen, die die Russen so verwüstetet haben. Deshalb wollen wir Pässe, um flüchten zu können, wenn es bei uns schlimmer werden sollte. Irina hat es mehrere Tage versucht. Am Ende hatte sie Glück, weil sie eine wichtige Person dort kennt. Sie hat 1000 Hryvnja gezahlt, was umgerechnet 35 Euro sind und jetzt zumindest einen Antrag stellen können. Bei Sofia ist es zum Verzweifeln. Weil ich als ihr Vater Deutscher bin, stellen die Behörden ihr keinen ukrainischen Pass aus. Und das, obwohl ich eine Aufentshaltsgenehmigung habe, eben weil meine Tochter Ukrainerin ist. Man sieht: Die Bürokratie kann überall zum Problem werden.